„Skandal von Berlin“

„Opfer“ Charisteas klagt Schiri Rafati an: „Das war ein klarer Elfer und die Rote Karte“. „1:0! Schiri schenkt Hertha den Sieg“ titelte selbst die Berliner Zeitung „BZ“.
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Keine zwei Meinungen möglich: Herthas Josip Simunic (rechts) erwischt Club-Stürmer Angelos Charisteas im Strafraum voll am Knöchel. Klarer Elfer, aber der blieb aus.
dpa Keine zwei Meinungen möglich: Herthas Josip Simunic (rechts) erwischt Club-Stürmer Angelos Charisteas im Strafraum voll am Knöchel. Klarer Elfer, aber der blieb aus.

„Opfer“ Charisteas klagt Schiri Rafati an: „Das war ein klarer Elfer und die Rote Karte“. „1:0! Schiri schenkt Hertha den Sieg“ titelte selbst die Berliner Zeitung „BZ“.

BERLIN Selbst die Berliner Zeitung „BZ“ empfand Babak Rafatis Pfeiferei als äußerst fragwürdig. „1:0! Schiri schenkt Hertha den Sieg“, titelte das Blatt am Pfingstsonntag. Unmittelbar nach Schlusspfiff tags zuvor hatte Angelos „Harry“ Charisteas in den Katakomben des Olympiastadions bereits seine Wut über Rafatis haarsträubenden Fehler rausgelassen.

Vor allen Mikrofonen und Kameras klagte „Harry“ den Schiedsrichter an. „Für mich war das ein Skandal. Bei mir war es ein Elfmeter und die Rote Karte für meinen Gegenspieler. Der Schiri hat nichts gesehen, der Assistent hat nichts gesehen, das war ein bisschen komisch für mich“, erboste sich der Club-Stürmer über die Aktion in der 80.Minute, als der Grieche von Josip Simunic im Strafraum umgegrätscht worden war: „Ich war alleine vor dem Tor. Der Gegner hat mich am Knöchel getroffen.“

Bereits in der 24.Minute hatte Rafati eine strittige Situation im Hertha-Strafraum, als Simunic mit der Hand erst zum Ball ging, sie dann aber wieder wegzog, ignoriert. Ebenso ein Foul von Pinola an Raffael (77.). Club-Trainer Thomas von Heesen: „Okay, auch die Hertha hätte einen Elfmeter bekommen können, aber bei uns waren es zwei klare Elfmeter. Das Foul an Charisteas war mehr als klar. Der Schiri hatte sich wohl auf den Linienrichter verlassen, weil er vielleicht einen schlechten Blickwinkel hatte, aber der Assistent hat da geschlafen. Hätte Rafati den Handelfmeter beim Stand von 0:0 gegeben und wir diesen verwandelt, hätte es eine andere Spielrichtung gegeben.“

Rafati und der Club, wahrlich keine freundschaftliche Verbindung. Am 31.Januar 2007 pfiff er Ivan Saenko beim 0:0 in Gladbach ein reguläres Tor ab, am 28.Januar 2001 hatte Rafati Probleme mit Farben. Beim Zweitliga-Spiel bei LR Ahlen, der Club siegte 1:0, mussten sich die Profis um den damaligen Trainer Klaus Augenthaler nach Rafatis Einspruch grüne Leibchen über die Trikots ziehen, um sich vom Gegner besser zu unterscheiden.

Aber: „Was sollen wir über die Schiri-Fehler diskutieren“, grantelte Ivan Saenko nach dem 0:1 von Berlin, „das bringt eh nichts. Allerdings verfolgen uns solche Entscheidungen schon die ganze Saison.“ Ivans Hoffnung fürs Abstiegs-Endspiel gegen Schalke: „Vielleicht können wir beim Finale das Glück auf unsere Seite ziehen.“

Daran glaubt Charisteas nicht: „Wir müssen gegen Schalke und den Schiedsrichter spielen“. Ganz so krass wollte es von Heesen nicht sehen: „Wir hatten in Berlin 90 Minuten Zeit, um Tore zu erzielen. Gegen Schalke müssen wir unsere Dinge selbst auf den Weg bringen, um nicht von den Schiris abhängig zu sein.“

Matthias Hertlein

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