Siemens verkauft Werks-Wohnungen

Konzern-Boss Peter Löcher will 4000 Werks-Wohnungen verkaufen und plant zudem ein Spar-Programm bei der Medizintechnik: Hunderte von Mitarbeitern sollen künftig zehn Prozent weniger verdienen.
von  Abendzeitung
Siemens-Boss Peter Löcher will sich von so genannten „Rand-Aktivitäten“ trennen.
Siemens-Boss Peter Löcher will sich von so genannten „Rand-Aktivitäten“ trennen. © dpa

Konzern-Boss Peter Löcher will 4000 Werks-Wohnungen verkaufen und plant zudem ein Spar-Programm bei der Medizintechnik: Hunderte von Mitarbeitern sollen künftig zehn Prozent weniger verdienen.

ERLANGEN Jetzt geht’s bei Siemens ans Eingemachte: Nach Informationen des Magazins „Focus“ will der Konzern bis zum Jahresende rund 4000 Werks-Wohnungen verkaufen. Und neben der Streichung von 17000 Stellen weltweit plant Siemens laut „Spiegel“ ein Spar-Programm in der Erlanger Medizintechnik-Sparte – Hunderten von Mitarbeitern drohen demnach Gehaltskürzungen von rund zehn Prozent.

Das Wohnen könnte deutlich teurer werden

Siemens-Boss Peter Löcher will sich von so genannten „Rand-Aktivitäten“ trennen und stellt die 4000 Werks-Wohnungen zu Disposition. Bisher wurden diese Wohnungen von einer hauseigenen Immobilien-Firma an Mitarbeiter vermietet – 2300 Wohnungen allein in Erlangen, 1150 in München und gut 500 in Karlsruhe und Bruchsal.

Ein Konzern-Sprecher räumte ein, dass sich das Thema „in der Überlegungsphase“ befinde; entschieden sei aber noch nichts. Der Erlanger Betriebsratsvorsitzende Bruno Wägner wurde allerdings vom Siemens-Management darüber informiert, „dass alle Wohnungen bis zum 21. Dezember dieses Jahres verkauft sein sollen“.

Die Erfahrung, zum Beispiel beim Verkauf der Bahn-Wohnungen in Nürnberg, hat gezeigt, dass das Wohnen danach deutlich teurer geworden ist.

Von den Gehalts-Kürzungen in der Medizintechnik-Sparte sollen 390 Vertriebs-Mitarbeiter in der European-Sales-Abteilung betroffen sein. Sie sollen in die Gehaltsgruppe der Niederlassungs-Mitarbeiter „Regionale Dienste“ eingruppiert werden. Für sie gilt dann nicht mehr der Metall-Flächentarif-Vertrag, sondern ein Ergänzungs-Tarifvertrag, der rund zehn Prozent schlechter dotiert ist.

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