Siemens-Boss kauft sich eine Luxus-Villa
1870 Siemens-Mitarbeitern aus Nürnberg und Erlangen steht eine Entlassung bevor. Viele Siemensianer bangen um ihre Existenz. Doch ihr Chef Peter Löscher (50) hat nichts besseres vor, als sich eine Luxus-Villa (700 Quadratmeter Wohn- und Nutzfläche) zu kaufen.
NÜRNBERG Über 3,5 Millionen Euro, so schätzen Immobilien-Kenner, kostet die denkmalgeschützte Villa im Münchener Stadtteil Solln, in die Löscher, seine Frau Marta und die drei Kinder einziehen werden. Bis vor kurzem wurde in dem Haus die ARD-Serie „Familie Sonnenfeld“ gedreht.
Die ARD-Großfamilie steht praktisch auf der Straße, nachdem Löscher ihren Drehort im Münchener Stadtteil Solln gekauft hat. Derzeit wird aufwändig renoviert. „Letztes Jahr haben wir Herrn Löscher zwei Mal gesehen, wie er die Villa besichtigt hat – da waren Architekten und jemand vom Denkmalschutz dabei. Er war sehr nett zu uns und meinte, dass es ihm leid täte – und fragte, wo soll denn jetzt die Familie Sonnenfeld hin? Er hat auch gesagt, dass er die Serie gerne sieht“, sagte die Regisseurin Christine Kabisch der AZ.
Sein milliardenschweres Sparprogramm kostet weltweit 17200 Arbeitsplätze
Seit Jahren drehte die ARD in der Heilmannstraße. Die Serie wurde donnerstags um 20.15 Uhr ausgestrahlt und hatte eine Einschaltquote von bis zu sieben Millionen. TV-Familie Sonnenfeld zieht jetzt nach Berlin. Ab 22.Juli werden an der Spree die Folgen acht und neun gedreht.
Noch steht der Bauzaun in Solln. Im großen Stil lässt Löscher bis Ende des Jahres umbauen, als hätte er mit der Baustelle Siemens nicht schon genug Probleme. Sein milliardenschweres Sparprogramm kostet weltweit 17200 Arbeitsplätze (6400 allein in Deutschland) und sorgt für große Unruhe in der Belegschaft. th
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