Siegsdorfer Forscher in Paraguay gefoltert und ermordet - auch Tochter (14) ist tot

Auch die Tochter von Bernard von Bredow stirbt in Paraguay, wohin der Archäologe ausgewandert ist. Beide werden daheim von Unbekannten überfallen.
Lisa Marie Albrecht
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Bernard von Bredow 1999 mit einem Mammutzahn bei Aufnahmen für den ZDF-Zweiteiler "Feuer im Eis".
Bernard von Bredow 1999 mit einem Mammutzahn bei Aufnahmen für den ZDF-Zweiteiler "Feuer im Eis". © picture alliance / United Archives

Asunción/Siegsdorf - Grauenvolles Ende eines Auswanderer-Traums: Der aus Bayern stammende Archäologe Bernard von Bredow (62) und seine 14-jährige Tochter sind in ihrer Wahlheimat Paraguay ermordet worden.

Ein Nachbar fand den Siegsdorfer Forscher

Die Leiche des Siegsdorfer Forschers ist lokalen Medienberichten zufolge in seinem Haus rund 30 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Ascunción von einem Nachbarn gefunden worden. Das Auswärtige Amt in Berlin bestätigte am Dienstag den Tod zweier Deutscher. Der Vorfall habe sich bereits am 22. Oktober ereignet, die örtliche Botschaft habe den Fall konsularisch betreut.

Von Bredow mit seiner Tochter.
Von Bredow mit seiner Tochter. © Facebook/Bernard Raymond von Bredow

Anzeichen auf Folter

Den Berichten zufolge ist von Bredow mit einem Genickschuss getötet worden, seine Tochter fand man mit einer Schusswunde am Bauch, an der sie wohl verblutete, in der Badewanne. Wie der Gerichtsmediziner Héctor Meza vor Journalisten sagte, gibt es Anzeichen dafür, dass der Teenager erst nachträglich in der Wanne platziert wurde.

Zudem wurde dem Gerichtsmediziner zufolge Bernard von Bredow vor seinem Tod gefoltert. Dann sei er möglicherweise in die Knie gezwungen worden, bevor er schließlich durch die gleiche Schusswaffe wie seine Tochter starb. Die 14-Jährige wies keine Spuren von Folter auf.

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Vermutlich war es ein Raubmord

Die Polizei geht von mehreren Tätern aus. Vieles deutet auf einen Raubmord hin, wie der Leiter der Mordkommission "Ultima Hora" sagte. So habe man am Tatort große Unordnung vorgefunden. Das Haus sei von "oben bis unten" durchsucht worden, sagte Kommissar Hugo Grance den Medien der Gruppe ABC Color.

Die Täter hätten die Umzäunung des Grundstücks überwunden. Auf dem Gelände seien Überwachungskameras installiert, mit deren Daten man die Täter momentan zu identifizieren versucht.

Von Bredow fand schon als Schüler Teile eines Mammutskeletts

Von Bredow war 2015 nach Paraguay ausgewandert und reparierte dort Musikinstrumente wie Geigen. Bekannt geworden ist er, weil er bereits mit 16 im Gerhartsreiter Graben in Siegsdorf die Rippe eines Mammuts fand. Später wurde das gesamte Skelett ausgegraben, es ist dort heute im Südostbayerischen Naturkunde- und Mammut-Museum ausgestellt. Zudem gründete von Bredow den Steinzeitpark "Mammutheum".

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2 Kommentare
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  • DaMamaIhrBua am 02.11.2021 20:41 Uhr / Bewertung:

    Es gibt viele Länder auf der Welt, wo es wie in der Steinzeit zugeht.

  • Bongo am 05.11.2021 14:24 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von DaMamaIhrBua

    Dann wären wir auch noch in der Steinzeit, weil es hier auch schon vorgekommen ist, daß ausländische Mitbürger überfallen und ermordet wurden.

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