Sieben Jahre Haft nach Mordversuch mit Kleinbus

Mitten durch die Hecke prescht ein Mann mit seinem Kleinbus direkt ins Haus seiner Ex-Freundin. Nun wird er zu sieben Jahren Haft wegen versuchten Mordes verurteilt, allerdings nicht an seiner ehemaligen Freundin.
von  dpa
Landgericht München II. Foto: Sven Hoppe/Archivbild
Landgericht München II. Foto: Sven Hoppe/Archivbild © dpa

München - Mit dem Kleinbus durch die Hecke, um den neuen Lebenspartner der Ex-Freundin zu töten - wegen versuchten Mordes muss ein 33-Jähriger für sieben Jahre ins Gefängnis. Der Mann habe den neuen Partner seiner Ex-Freundin aus Verärgerung über die Trennung töten wollen, begründete der Richter am Landgericht München II die Strafe am Freitag. Außerdem soll ihm sein Führerschein für mindestens vier Jahre entzogen werden. Die Verteidigung hat nun eine Woche Zeit, um Revision einzulegen und kündigte an, das Urteil sorgfältig zu prüfen.

Der gebürtige Cottbusser und seine ehemalige Freundin waren über mehrere Jahre ein Paar gewesen und hatten gemeinsam im Haus der Frau im oberbayerischen Indersdorf (Landkreis Dachau) gewohnt. Nach der Trennung ging die 30-Jährige eine neue Beziehung ein. Die Staatsanwaltschaft sprach von "enormer Eifersucht, die in Hass und Wut umschlug" und den Mann zu der Tat motiviert habe.

Am Tatabend im Juni vergangenen Jahres wollte sich der Kfz-Mechaniker mit seiner Ex-Freundin treffen. Weil aber nur ihr neuer Lebenspartner erschienen war, preschte der wütende 33-Jährige mit seinem Kleinbus durch die Hecke auf die Terrasse des Hauses der Frau. Der Wagen stoppte im Wohnzimmer. Die Frau und ihr Partner blieben unverletzt und flüchteten.

Der Fahrer des Kleinbusses hatte die Tat im Prozess zwar gestanden, einen Mordversuch allerdings abgestritten. Der Richter entschied aber, dass der Tötungsvorsatz "allerspätestens mit dem Durchbrechen der Hecke" vorhanden war.

In der Anklage hatte es zu Prozessauftakt vor gut zwei Wochen geheißen, der Mann habe auch seine Ex-Freundin umbringen wollen und auch den möglichen Tod von deren Tochter in Kauf genommen. Der Richter sah diese Vorwürfe aber nicht als bestätigt an.

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