Sicherheitsstufe I gegen Frankfurt
Die Polizei will mit 500 Beamten sowie etlichen Pferden und Hunden die Fan-Lager trennen
NÜRNBERG Die einen nennen es „Feindschaft“, die anderen „gepflegte Rivalität“: Seit 2005 sind die Spiele des 1. FC Nürnberg gegen Eintracht Frankfurt auch für die Polizei eine große Herausforderung.
Einsatzleiter Benisch: "Es ist der größte Einsatz in diesem Jahr"
Wenn am Samstag die Mannschaften im easyCredit-Stadion aufeinander treffen, sind die Beamten mit 500 Mann samt Pferden und Hunden im Einsatz, um die beiden Lager auf Abstand zu halten. „Es ist der größte Einsatz in diesem Jahr,“ sagt Polizei-Einsatzleiter Kurt Benisch. Es herrscht Sicherheitsstufe I.
Vor zwei Jahren wüteten einige Nürnberger Fans in Frankfurt derart mit Kanonenschlägen und Bengalfackeln, dass das Spiel beinahe abgebrochen worden wäre. In Nürnberg lieferten sich die Anhänger zweimal eine Massenschlägerei: Flaschen flogen, Zäune wurden niedergerissen, die Polizei ging mit Pfefferspray und Schlagstöcken dazwischen.
Das will Kurt Benisch am Samstag vermeiden. Mit dem FCN-Sicherheitsbeauftragten Daniel Kirchner und den Kollegen aus Hessen hat er ein Konzept erarbeitet: „Denn um einen friedlichen, entspannten Ablauf zu garantieren, müssen die Fans getrennt werden.“
Ultras wollen sich "nur auf sich selbst konzentrieren"
Der einen Hälfte der erwarteten 3500 Frankfurter, die mit dem Auto oder dem Bus anreisen, werden spezielle Parkzonen an der Großen Straße am Messegelände zugewiesen. Die andere Hälfte kommt mit dem Zug, davon 800 in einem Sonderzug – mit Endstation Fürth Hauptbahnhof. Dort wartet eine U-Bahn, die direkt bis Nürnberg-Messe durchfährt. „Der Fußweg ist für die Frankfurter fünf Minuten länger. Dafür ist es aber entspannter und friedlicher“, hofft Benisch. Eintracht-Fans, die am Hauptbahnhof ankommen, werden per Lautsprecher und in Begleitung von Polizisten zur U-Bahn geleitet.
Kirchner und Benisch hoffen auf die Vernunft der Fans – zumal die Nürnberger Ultras, laut eigener Aussage, sich nach dem Umbau der Nordkurve bei der Einweihung des Stimmungsblocks im Unterrang „auf sich selbst konzentrieren“ wollen. A. Uhrig
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