Sicherheitskonferenz: Heusgen möglicher Ischinger-Nachfolger

Seit 2009 ist Wolfgang Ischinger Chef der Münchner Sicherheitskonferenz. Auch mit 73 macht ihm das noch Spaß. Für seine Nachfolge gibt es aber bereits einen heißen Kandidaten.
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Wolfgang Ischinger, Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz. Foto: Sven Hoppe/dpa
dpa Wolfgang Ischinger, Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz. Foto: Sven Hoppe/dpa

Berlin - Wolfgang Ischinger will mindestens noch bis 2021 Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz bleiben. "Ich will die Konferenz natürlich nicht ewig selbst leiten. Aber im Augenblick macht diese außenpolitische Gestaltungsaufgabe mir noch viel Freude", sagte der 73-Jährige wenige Tage vor Beginn des diesjährigen Expertentreffens in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur. "Gehen Sie mal davon aus, dass ich nicht nur die Münchner Sicherheitskonferenz 2020, sondern auch die Sicherheitskonferenz 2021 als Vorsitzender leiten werde."

Es gebe keinen Anlass, jetzt schon über die Übergabe des Postens an einen Nachfolger zu spekulieren, betont der frühere Top-Diplomat, der seit 2009 Vorsitzender der Sicherheitskonferenz ist. Die Spekulationen gibt es unter denen, die sich in Berlin und anderswo mit Sicherheitspolitik befassen, aber längst: Als Favorit für die Nachfolge wird der deutsche Botschafter bei den Vereinten Nationen und Vertraute von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Christoph Heusgen, gehandelt.

Der Rheinländer wird im März 65, steht also kurz vor dem Ende seiner aktiven diplomatischen Laufbahn. Er war zwölf Jahre außenpolitischer Berater Merkels und gilt als einer der erfahrensten und am besten vernetzten deutschen Diplomaten. Es ist geplant, dass er bis Sommer 2021 auf seinem letzten Posten als Botschafter bei den UN in New York bleibt.

Für Heusgen spricht auch, dass er von der Bundesregierung in den Stifterkreis der Sicherheitskonferenz entsandt worden ist. Ischinger hatte die frühere GmbH selbst in eine Stiftung überführt und ist jetzt auch Präsident des Stiftungsrats, der über seine Nachfolge entscheidet. Es gibt in dem Gremium aber nur einen, der das Vorschlagsrecht hat: Ischinger selbst. Wann er davon Gebrauch machen wird, lässt er offen: "Zu gegebener Zeit werde ich einen Vorschlag vorlegen", sagt er nur.

Neben Heusgen wurden bisher auch der scheidende deutsche Botschafter in London, Peter Wittig, und Ex-Außenminister Sigmar Gabriel als mögliche Kandidaten für die Ischinger-Nachfolge gehandelt. Gabriel soll nun aber neben seinem Posten als Vorsitzender der Atlantik-Brücke, einem Verein zur Förderung der transatlantischen Beziehungen, zunächst einmal einen Aufsichtsratsposten bei der Deutschen Bank übernehmen.

Die Münchner Sicherheitskonferenz wird am kommenden Freitag von Ischinger eröffnet und findet zum 56. Mal statt. Sie gilt inzwischen als wichtigstes Expertentreffen zur Sicherheitspolitik weltweit. Diesmal werden zu der dreitägigen Veranstaltung wieder etwa 35 Staats- und Regierungschefs sowie fast 100 Außen- und Verteidigungsminister im Hotel Bayerischer Hof erwartet.

Eine erste Auftaktveranstaltung findet bereits am Montag in Berlin statt. Dabei wird auch ein Gast aus New York auf dem Podium sitzen: Christoph Heusgen.

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