Sichere Wiesn: Mehr Frauen suchen Hilfe auf dem Oktoberfest
München (dpa/lby) - Sexuelle oder körperliche Gewalt, aber auch verloren gegangene Wertgegenstände oder Personen - es gibt viele Gründe, warum sich Wiesn-Besucherinnen Hilfe holen müssen. In diesem Jahr suchten bisher 146 Mädchen und Frauen den Security Point auf, teilte die Initiative für Münchner Mädchen am Montag mit. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Anstieg von fast 30 Prozent.
Die Aktion "Sichere Wiesn für Mädchen und Frauen" ist ein Angebot an Oktoberfest-Besucherinnen, die aus verschiedensten Gründen Hilfe benötigen. In 14 Fällen seien Frauen heuer mit sexuellen oder körperlichen Gewalterfahrungen zu dem Security Point gekommen. Im vergangenen Jahr konnte in acht Fällen geholfen werden. Das ist ein deutlicher Anstieg von etwa 75 Prozent.
Von einem generellen Gewaltanstieg auf dem Oktoberfest gehen die Organisatorinnen der Aktion allerdings nicht aus. Dass mehr Frauen zu der Anlaufstelle kämen, sei auf die gestiegene Bekanntheit der Aktion zurückzuführen. Außerdem hätten politische Debatten wie #metoo das Bewusstsein der Besucherinnen und Besucher geschärft.
Frauen können sich bei dem Security Point auch Hilfe holen, wenn ihnen die Geldbörse oder das Handy geklaut wurde. Auch wenn sie sich nicht mehr sicher fühlen, können sie über das Unterstützungsangebot kostenlos mit dem Taxi nach Hause gebracht werden.
Die Initiative rät allen Wiesn-Besucherinnen allerdings, wichtige Handynummern separat zu notieren und auch etwas Kleingeld nah am Körper zu tragen. Auch klare Treffpunkte können helfen, dass sich Personen in dem Wiesn-Gewusel wiederfinden. Viele kritische Situationen könnten so bereits im Vorfeld vermieden werden.
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