Sex-Probleme – da erstach er seine Geliebte
Mord aus gekränkter Eitelkeit? Seit Mittwoch steht der Schwabacher Nicola L. vor dem Schwurgericht
NÜRNBERG Musste Maritta D. (49) sterben, weil ein südländischer Macho sich in seiner Männlichkeit verletzt sah? Ihr Ex-Geliebter Nicola L. (49) steht seit Mittwoch wegen Mordes, vorsätzlicher Körperverletzung und versuchter Vergewaltigung vor dem Nürnberger Schwurgericht.
Um ihr zu zeigen, wer der Herr in der knapp fünf Jahre andauernden und komplizierten On/Off-Beziehung war, wollte der gebürtige Italiener Nicola L. seine damalige Ex im Februar letzten Jahres in deren Wohnung in der Schwabacher Frauntrautgasse brutal vergewaltigen. Zuvor hatte er sich mit Gewalt Zutritt zu ihrer Wohnung verschafft und sie zusammengeschlagen.
Wut über die eigenen Erektionsschwierigkeiten
Die irre Machtdemonstration, die sich Nicola L. ausgedacht hatte, geriet zum Desaster. Wegen Erektionsschwierigkeiten, so vermutet der Staatsanwalt, war der Italiener nicht in der Lage, Geschlechtsverkehr mit seiner Ex auszuüben. Seine Wut darüber war fürchterlich. Er griff in die Hostentasche, zerrte ein Messer (7 cm Klingenlänge) hervor und stach es der vor ihm knieenden Maritta D. von hinten in den Nacken. Der Gerichtsmedizinier geht davon aus, dass die Frau innerhalb weniger Augenblicke starb.
In lautstarker, wort- und gestenreicher Manier beteuerte der nur 1,50 kleine Italiener gestern vor Gericht seine Unschuld. Er versuchte, sich selbst als Opfer zu verkaufen. Seine Geliebte sei eine männerfressende Sexsüchtige gewesen. Immerhin gab er zu, dass er seine Geliebte vorher immer wieder verprügelt hat. Den Mord dagegen, so versicherte er, habe er aber nicht begangen. Doch nur zwei Monate vor ihrem gewaltsamen Tod hatte Maritta D. einen Gerichtsbeschluss erwirkt. Nicola hätte sich danach eigentlich von ihr fernhalten müssen. Aber das kümmerte ihn nicht. Immer wieder lauerte er seiner Ex auf.
Der Indizienprozess geht am kommenden Montag weiter. mp
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