Sex-Priester leidet an Gedächtnis-Schwund

Erzbistum Bamberg: Der unter Missbrauchsverdacht stehende Otto M. (63) will sich an nichts erinnern können
BAMBERG Na so was! Otto M., der unter Missbrauchsverdacht stehende Domkapitular des Erzbistums Bamberg, kann sich an nichts mehr erinnern – der 63-Jährige leidet an Gedächtnisschwund. Er kann, so Bistumssprecherin Elke Pilkenroth, sich nicht daran erinnern, vor Jahren mehrere Internatsschüler missbraucht zu haben (AZ berichtete von den Vorwürfen): „Er bestreitet es nicht, er gibt es aber auch nicht zu.“.
Der katholische Priester ist an einem geheimen Ort
Die Begründung für diese Gedächtnislücke: Dies sei aus ärztlicher Sicht auf die Stresssituation zurückzuführen. Der 63-Jährige ist von seinem Amt als Leiter des Personalamts der Erzdiözese zurückgetreten. Derzeit ist er an einem geheim gehaltenen Ort in psychotherapeutischer Betreuung. Der katholische Priester soll sich zwischen 1976 und 1991 an Knaben des Bamberger Internats Ottonianum vergangen haben.
Um Kinder künftig vor sexuellem Missbrauch an Schulen besser zu schützen, haben katholische Bistümer und die evangelische Landeskirche ihre Zusammenarbeit mit dem Freistaat zugesagt. So hätten sie dem Kultusministerium signalisiert, keine Religionslehrer einzustellen, die wegen sexueller Vergehen an Kindern und Jugendlichen vorbestraft sind oder gegen die deswegen ermittelt wird.