Sex-Krieg: Hausbesitzer wirft Swinger-Club raus

Nach ständigen Querelen: Das Nürnberger Landgericht ordnete die sofortige Räumung des Swingerclubs an. Grund war auch, dass ein SM-Studio ohne Erlaubnis betrieben wurde.
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Hinter der Fasssade dieses Gebäudes in der Emmericher Straße drehte sich alles um Sex.
Bayernpress Hinter der Fasssade dieses Gebäudes in der Emmericher Straße drehte sich alles um Sex.

Nach ständigen Querelen: Das Nürnberger Landgericht ordnete die sofortige Räumung des Swingerclubs an. Grund war auch, dass ein SM-Studio ohne Erlaubnis betrieben wurde.

NÜRNBERG Der erste Blick täuscht. Der unscheinbare Flachbau in der Emmericher Straße in der Nürnberger Nordstadt, der von außen aussieht wie die vielen anderen Objekte in dem Gewerbegebiet am Rande von Ziegelstein, hat es in sich. Hier, in Frankens größtem Swinger-Club, tobte sich vier Jahre lang die Sünde aus. Doch damit ist es jetzt vorbei! Auf Anordnung des Nürnberger Landgerichts muss der Sex-Tempel nämlich seine Pforten schließen.

Marc, der Betreiber des „Swinger-Paradies XXL“, hat sich vergeblich gegen seinen Rauswurf gestemmt. Aber gegen die überzeugenden Argumente des Immobilien-Besitzers hatte er am Ende keine Chance. „Die Zivilkammer des Landgerichts hat die Räumung des Clubs angeordnet“, erklärte Justizsprecher Andreas Quentin gestern.

Sado-Maso war zuviel

„Es gab ständig irgendwelchen Ärger“, sagte der Eigentümer des Gebäudes zur AZ. Mal sei es um Umbaumaßnahmen gegangen, mal um rückständige Miete, mal um die Verwahrlosung des Grundstücks. Das Fass zum Überlaufen hätte jedoch schließlich der Betrieb eines Sado-Maso-Studios im ersten Stock gebracht. Marc hatte die Räumlichkeiten einer Domina zur Verfügung gestellt – und kräftig Miete kassiert. „Dafür habe ich ihm jedoch keine Genehmigung erteilt“, versichert der Hausbesitzer.

In der Verhandlung hatte der Swingerclub-Chef noch hoch und heilig versichert, dass die Räumlichkeiten im oberen Stockwerk lediglich als Ausstellungsraum für ausgefallenes Mobiliar (Käfige, Streckbank, Folterwerkzeuge) gedient hätten. Doch das nahm ihm das Gericht nicht ab. Der Betreiber, so argumentierte der Richter, hätte durch die nicht genehmigte Weitervermietung an die Domina klar gegen den Mietvertrag verstoßen.

Renovieren im Swingerclub

Der Hausbesitzer nahm das Urteil in dem langwierigen Verfahren nur mit geteilter Freude entgegen. Er rechnet damit, dass das Problem dadurch nicht ausgeräumt sein wird: „Laut Vertrag muss der Mieter das Gebäude jetzt nämlich wieder in den ursprünglichen Zustand zurück versetzen. Das dürfte mindestens 150000 Euro kosten.“ Ob sich der Swingerclub-Chef, der schon Probleme mit der Miete hatte, das leisten kann?

Bevor „tolerante Paare, willige Damen und hemmungslose Herren“ in den auf Sex getrimmten Räumen heiß liefen, ging es übrigens ganz züchtig zu: Da war das Gebäude eine Kühlhalle.

Helmut Reister

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