Sex-Bestie: Suchen sie jetzt schon seine Leiche?

Polizisten filzten gestern bei Ochenbruck den Wald, dann schickten sie einen Spürhund los. Hubschrauber überflogen Seen und Bäche – es gibt keine Spur von Bernhard Schneeberger
NÜRNBERG Der Bahnhof in Ochenbruck bei Schwarzenbruck ist voller Polizisten. Teilweise hängen Maschinenpistolen über den Schultern der Beamten. Sie suchen Sex-Täter Bernhard Schneeberger (48), der heute vor einer Woche eine 20-Jährige in Langwasser vergewaltigte.
Die Menschen rund um Schwarzenbruck sind verängstigt. Gerüchte machen die Runde, Schneeberger habe sich „das nächste Mädchen schon geholt“. Dem entgegnet die Polizei: „Wir haben keine Hinweise darauf, dass er aktiv geworden wäre“, so Polizeisprecher Peter Rauenbusch.
Hinweise auf Schneeberger gehen dagegen dutzendweise ein. Die Menschen sind alarmiert, sie haben sich das dicke Gesicht des Mannes gut eingeprägt. So will ein Zeuge den Mann am Sonntagnachmittag am Bahnhof in Ochenbruck gesehen haben. Dahinter erstreckt sich der Lorenzer Reichswald, ein kilometerweites, dichtes Waldgebiet. Gestern wurde es systematisch durchsucht.
Schneeberger kennt sich aus in der Gegend um Schwarzenbruck
Die erste Reihe USK-Beamter – Polizisten aus dem Unterstützungskommando – filzte den Wald Schulter an Schulter von Ochenbruck in Richtung Rummelsberg. Dort hinter dem Krankenhaus stand die Hundestaffel in Stellung. Zum einen, um Schneeberger zu schnappen, falls er aus dem Waldgebiet kommt. Zum anderen aber auch, um eventuell seine Leiche zu finden!
Denn die Polizei muss auch davon ausgehen, dass Schneeberger sich das Leben genommen hat. So wurden gestern verschiedene Seen und Bachläufe in der Gegend mit der Wärmebildkamera eines Polizeihubschraubers unter die Lupe genommen. Sobald das USK ein Stück Wald durchkämmt hatte, wurde Leichenspürhund „Fox“ eingesetzt. Bis gestern Abend ohne Erfolg.
Schneebergers Auto wurde am Freitag bei Rummelsberg entdeckt. Es könnte einen Grund geben, warum er sich diese Gegend als Versteck ausgesucht hat: Schneeberger soll als Kind im Kinderheim in Rummelsberg untergebracht gewesen sein. Auch lebte er früher einmal in Kleinschwarzenlohe, einem Ort westlich von Schwarzenbruck.
Polizeisprecher Rauenbusch: „Wir haben das Wochenende über schon intensiv gefahndet. Jetzt beginnen wir mit der Waldabsuche.“ Es waren rund 100 Beamte im Einsatz – was zu wenige erscheint für das große Waldgebiet. Doch mehr Beamte konnte die Polizei nicht aufbieten.
Dass Schneeberger, der bewaffnet sein soll, derweil mit einem anderen Auto geflüchtet sein könnte, scheint unwahrscheinlich. Der einschlägig vorbestrafte Vergewaltiger hat in der Vergangenheit die Autos von Frauen aufgebrochen, in der Hoffnung, im Inneren Hausschlüssel zu finden. „Uns ist nichts bekannt, dass im Umkreis von Rummelsberg Autos aufgebrochen oder gestohlen worden sind“, so Rauenbusch. Und er hebt noch einmal hervor: „Der Mann ist gefährlich. Wenn Sie ihn sehen, dann rufen Sie sofort die Polizei!“
Susanne Will