Sex am Arbeitsplatz: ADAC weist die Vorwürfe zurück
Der Vorstand verzichtet auf die Einleitung interner Untersuchungen. Dem Geschäftsführer wurde in einer Sitzung einstimmig das Vertrauen ausgesprochen
NÜRNBERG Alles bestens!? Der ADAC Nordbayern sieht keine Veranlassung, interne Untersuchungen wegen angeblicher sexueller Belästigungen von Mitarbeiterinnen einzuleiten. Einen derartigen Vorwurf hatte eine frühere Sekretärin in der vergangenen Woche erhoben.
In einer Erklärung des ADAC heißt es: „Die gegen leitende Mitarbeiter des ADAC erhobenen Vorwürfe waren Gegenstand einer außerordentlichen Vorstandssitzung. Darin wurden die erhobenen Vorwürfe erörtert und dem Geschäftsführer einstimmig das Vertrauen des Vorstands ausgesprochen.“
Die langjährige Mitarbeiterin wird in der Süddeutschen Zeitung damit zitiert, dass ihr Vorgesetzter ohne ihr Wissen erotisch motivierte Fotos von ihr und anderen Frauen des Hauses angefertigt und auf seinem Computer gespeichert habe. Dies entspreche nicht den Tatsachen, teilte der ADAC gestern am frühen Abend mit.
Bereits in der vergangenen Woche hatte der ADAC-Vorsitzende Herbert Behlert erklärt, dass weder an die Geschäftsleitung noch an den Vorstand jemals Beschwerden über sexuelle Belästigungen herangetragen worden seien. Die Gewerkschaft verdi sprach von einem regelrechten „Klima der Angst und des Misstrauens“ beim ADAC. Auch davon könne keine Rede sein, erklärte Behlert.
Die Vorwürfe wurden in Zusammenhang mit Ermittlungen der Staatsanwaltschaft erhoben. Wegen des Verdachts der Untreue sitzt ein leitender Mitarbeiter seit Ende September in U-Haft. hr
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