Sensationsfund: Diebesgut aus Hohenschwangau bei Hehler entdeckt

Vor vier Jahren kletterten Einbrecher nachts über die Mauern von Schloss Hohenschwangau und entwendeten 106 wertvolle Orden von König Ludwig II. Jetzt wurde die Hälfte des wertvollen Diebesguts bei einem Hehler in Hessen entdeckt.
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Wieder aufgetaucht: Einer der Orden, die 2005 aus Schloss Hohenschwangau gestohlen wurden.
ap 2 Wieder aufgetaucht: Einer der Orden, die 2005 aus Schloss Hohenschwangau gestohlen wurden.

DARMSTADT/HOHENSCHWANGAU - Vor vier Jahren kletterten Einbrecher nachts über die Mauern von Schloss Hohenschwangau und entwendeten 106 wertvolle Orden von König Ludwig II. Jetzt wurde die Hälfte des wertvollen Diebesguts bei einem Hehler in Hessen entdeckt.

Es war ein filmreifer Einbruch und lange Zeit fehlte von den Tätern jede Spur: In der Nacht zum 6. November 2005 kletterten Einbrecher im Schutz der Dunkelheit über die Mauern vom Schloss Hohenschwangau - hier hatte Märchenkönig Ludwig II. seine Jugend verlebt. Die Einbrecher kamen über die Dienerschaftstreppe, brachen mehrere Türen auf räumten und im Billardzimmer die Vitrinen leer. Mit 106 wertvollen Orden, Ehrenzeichen und Ordensspangen flüchteten sie. darunter dem bayerischen Max-Joseph Ritterorden, dem preußischen schwarzen Adlerorden, dem Hubertusritterorden und dem Georgirtterorden. Der Wert des Diebesguts wurde auf mehr als eine Million Euro geschätzt. Die Orden stammten ursprünglich aus dem Besitz der Könige Ludwig II. und Ludwig III. von Bayern sowie von Kronprinz Rupprecht von Bayern, dem Generalfeldmarschall Prinz Leopold von Bayern und von Prinz Arnulf von Bayern. Die Täter konnten unerkannt entkommen. Der Einbruch wurde erst am nächsten Tag entdeckt.

Nun konnte die hessische Polizei zumindest die Hälfte der Ehrenzeichen sicherstellen. Als sie die Wohnung eines 45-jährigen Darmstädters durchsuchten, entdeckten die Beamten Orden und andere Sammlerstücke im Wert von mehreren Millionen Euro - darunter auch 57 Stücke vom Einbruch ins Schloss Hohenschwangau.

Die Spur führte von den Einbrechern zum mutmaßlichen Hehler

Für diesen Einbruch und andere Taten war ein 37-jähriger Mann aus dem Raum Darmstadt bereits am 30. April 2008 vom Landgericht Darmstadt zu mehr als fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Im Zuge weiterer Ermittlungen gelang es den Beamten, die Mittäter des 37-Jährigen - einen Mann (29) aus Ludwigshafen und einen 46-Jährigen aus Neustadt an der Weinstraße - zu ermitteln. Über diese beiden Männer stießen die Ermittler auf den jetzt festgenommenen mutmaßlichen Hehler. Bei ihm wurden auch funktionsfähige Waffen, mehrere Handgranaten, Maschinenpistolen, Panzerzielvisiere und Munition sichergestellt. Der 45-Jährige muss sich nun wegen gewerbsmäßiger Hehlerei, Verstößen gegen das Waffengesetz und Kriegswaffenkontrollgesetzes verantworten.

Auf die hessische Polizei kommt nun richtig viel Arbeit zu. Das umfangreiche Diebesgut muss zugeordnet werden. Außer den Orden aus Hohenschwangau umfasst der Fund mehrere hundert Urkunden, Ausweise, Verträge vom 18. bis zum 20. Jahrhundert, etwa 100 Uniformen, mehrere hundert militärische Kopfbedeckungen (Pickelhauben, Stahlhelme, Tropenhelme, Schirmmützen, Krätzchen, usw.) und zahllose Uniformteile (Epauletten, Schulterstücke, Ringkragen, usw.). Auch weit über 100 Blank- und Schußwaffen (Säbel, Degen, Bajonette, Hirschfänger, Dolche, Gewehre, usw.) und weitere militärische Ausrüstungsgegenstände, Bilder (militärische Portraits, Reservisten- und militärische Andenkenbilder), unzählige militärische Fotografien (teilweise in Fotoalben, ganze militärische Nachlässe, Reservistica (Reservistenkrüge, -flaschen, -pfeifen, usw.), jeweils der deutschen Bundesstaaten, des "Dritten Reiches" und der DDR sind unter den gefunden Gegenständen.

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