Sensation: Es gibt noch Lehrstellen!

Neuer Ausbildungs-Rekord in Mittelfranken: Heuer werden rund 10 000 Verträge abgeschlossen
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Jasko Uglijesa hat's geschafft: Er hat eine Lehrstelle bei Siemens.
Gregor Feindt Jasko Uglijesa hat's geschafft: Er hat eine Lehrstelle bei Siemens.

Neuer Ausbildungs-Rekord in Mittelfranken: Heuer werden rund 10 000 Verträge abgeschlossen

NÜRNBERG Lehrstellen-Rekord in Mittelfranken! Noch nie haben nach dem 2.Weltkrieg so viele junge Leute einen Lehrvertrag unterschrieben wie heuer. Zum Stichtag 30. September registrierte die Industrie- und Handelskammer (IHK) 8725 abgeschlossene Ausbildungs-Verträge, rund 800 mehr als im bisherigen Rekord-Jahr 2007. „Wir rechnen damit, bis Ende Dezember die 10000er-Marke zu durchbrechen“, freut sich IHK-Sprecher Kurt Hesse.

Etwas anders sieht es bei der Handwerkskammer aus: Dort wurden 3414 neue Lehrverträge verzeichnet – 2,74 Prozent weniger als im Vorjahr. Allerdings nicht, weil die Handwerks-Betriebe in Ausbildungs-Streik getreten sind. Im Gegenteil, die Firmen haben Mühe, ihre Lehrstellen angemessen zu besetzen: 267 Handwerksmeister suchen noch für heuer einen Azubi!

Handwerksmeister können ihre freien Ausbildungsplätze nicht besetzen

Bayernweit sieht’s nicht weniger dramatisch aus: Ende September gab es noch genau 1005 Bewerber ohne Lehrstelle – allerdings sind derzeit noch 5689 Stellen unbesetzt.

Ein Hauptgrund dafür ist aus Sicht der Chefs die mangelnde Ausbildungsreife vieler Bewerber. Für diese jungen Leute gibt es z. B. Einstiegs-Qualifizierungen (EQ) oder das Berufsvorbereitungsjahr (BVJ). Es gibt aber auch Firmen wie Siemens, die bei der Qualifizierung nachhelfen.

Jasko Ugljesa hat im September eine Ausbildung zum Industriemechaniker bei Siemens begonnen. Der 16-Jährige gehört zu 250 Jugendlichen, die an einem Ausbildungsprogramm teilnehmen, das der Elektrokonzern bundesweit für benachteiligte Jugendliche aufgelegt hat.

Siemens will damit über den Bedarf des Unternehmens hinaus drohendem Arbeitskräftemangel vorbeugen. An einigen ostdeutschen Standorten verzeichne man wegen des Geburtenrückgangs bereits weniger Bewerber. „Unser Ziel ist es, die Jugendlichen nach der Ausbildung zu übernehmen. Wir brauchen gut ausgebildete Menschen, die sich nach der Ausbildung schon bei uns im Unternehmen auskennen“, sagt Günther Hohlweg, Leiter der Siemens-Berufsausbildung.

Jasko Ugljesa ging nach seinem Quali auf die Wirtschaftsschule, doch die brach er ab. „Englisch und so, das war nichts für mich“, sagt er. Danach nahm er drei Monate BVJ-Maßnahmen teil. Er schrieb mehrere Bewerbungen, bekam Absagen. Dann hörte er von dem Programm bei Siemens. „Die haben sich sofort auf meine Bewerbung gemeldet“, sagt er. Jasko durchlief das normale Auswahlverfahren. Oft sehe man, dass Leute sehr gut abschneiden, auch wenn sie in der Schule keine tollen Noten hatten, sagt Hohlweg. ela/venne

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