Sensation: Barack Obama soll nach Nürnberg kommen!

Ein enger Vertrauter macht sich für den Besuch stark. Ex- Präsident Carter bei der Verleihung des Menschenrechts- Preises
von  Abendzeitung
Soll nach Nürnberg kommen: Der gewählte US-Präsident Barack Obama.
Soll nach Nürnberg kommen: Der gewählte US-Präsident Barack Obama. © dpa

Ein enger Vertrauter macht sich für den Besuch stark. Ex- Präsident Carter bei der Verleihung des Menschenrechts- Preises

NÜRNBERG Zwar tritt Barack Obama sein Amt erst am 20. Januar an. Doch schon jetzt laufen im Rathaus die Vorbereitungen für einen Sensations-Besuch des künftigen US-Präsidenten in Nürnberg. Bei seiner Rede in Berlin im Juli haben ihm über 200000 Menschen zugejubelt. Auch in Nürnberg wird er mit seinem Slogan „Yes, we can“ die Massen begeistern. Motor hinter dem Besuch ist Ray Lotter, Chef der deutschen Handelskammer in Chicago, der Heimatstadt Obamas.

Lotter ist in Würzburg geboren, wohnt seit 40 Jahren in Chicago und veranstaltet dort seit 1996 zwischen den Wolkenkratzern einen Christkindlesmarkt. Zu dessen Eröffnung reist traditionell immer auch das Nürnberger Christkind an. Ende September war Lotter in Nürnberg und besprach mit Norbert Schürgers, dem Leiter des Amts für internationale Beziehungen, den nächsten Christkindlesmarkt. Begleitet wurde Lotter von Brandon Riley. Er ist Stadtrat im ersten Distrikt, dem mit Abstand wichtigsten in Obamas Wohnort Chicago. „Riley hat lange für Obama gearbeitet. Er ist einer seiner engsten Freunde“, so Schürgers. „Er hat uns zugesagt, dass er Obama zu uns nach Nürnberg bringen wird.“

Schürgers nimmt Rileys Angebot ernst. „Das war weit mehr als nur ein Spaß beim Bratwurstessen im Bratwursthäusle.“ Am liebsten wäre ihm der Obama-Besuch zum Christkindlesmarkt. „Die Kopie in Downtown Chicago kennt er ja. Jetzt möchten wir ihm natürlich auch gerne das Original zeigen.“

Allerdings hätte der Besuch des neuen US-Präsidenten auch eine politische Komponente. Obama hat angekündigt, die Menschenrechte zu einem zentralen Punkt seiner Politik zu machen. Was würde da besser passen, als ein Besuch in der Stadt der Menschenrechte?

Auch über einen zweiten Coup in Sachen Menschenrechte kann sich Schürgers freuen. Beim Besuch in Nürnbergs US-Partnerstadt Atlanta hat er Kontakt mit Jimmy Carter geknüpft. Geholfen hat ihm dabei Shirley Franklin, die Bürgermeisterin von Atlanta und eine Kämpferin für die Menschenrechte. Der ehemalige US-Präsident Carter, der 2002 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde, soll die Rede bei der Verleihung des internationalen Menschenrechtspreises im nächsten Jahr an den iranischen Anwalt Abdolfattah Soltani halten. Michael Reiner

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