Senioren waren die Opfer: Schlüssel-Bande geschnappt!

Erst klauten sie die Wohnungsschlüssel von Rentnern, dann brachen sie ein - eine 83-Jährige wurde schwer verletzt

NÜRNBERG Oma Adele S. wird aufatmen. Die 83-Jährige wurde Opfer der fiesen „Schlüssel-Bande“, die in Nürnberg und Fürth seit April insgesamt 32 Mal zuschlug. Nun schnappte die Polizei zwei Rumänen (35/37), die eigens für die Wohnungseinbrüche nach Nürnberg einreisten.

Die Masche: Zu zweit oder zu dritt – nach Hintermännern wird noch gesucht – spionierten sie alte Menschen aus. Dann sprachen die Verbrecher sie an, fragten etwa nach dem Weg – und klauten den Arglosen dabei die Schlüssel. Während die Rentner einkaufen waren, räumten sie die Wohnung leer. Auf Bargeld und Schmuck hatten sie es abgesehen – insgesamt beträgt die Beute 150.000 Euro.

Oma Adele überraschte die Täter

Wie schwierig es war, die Täter zu schnappen, erläutern die Kriminalisten Thomas Hörath und Gerhard Lehner vom Polizeipräsidium: „Oft bemerkten die Opfer erst spät, dass sie bestohlen wurden. Oder es wurde nur der Verlust eines Schlüssels bei der Polizei angezeigt.“ So mussten die Beamten quasi die Opfer suchen.

Im Fall von Adele S. wäre der Einbruch um ein Haar lebensgefährlich für die alte Dame geworden. Sie überraschte die Täter, während sie noch in der Wohnung waren. Als die flüchteten, wurde Adele S. über den Haufen gerannt – sie brach sich den Oberschenkel. Doch Adele S. half weiter: Durch sie konnte ein Phantombild erstellt werden. Lehner: „Daraufhin gingen Hinweise auf eine Wohnung in Fürth ein.“ Sicher war sich die Kripo nicht, doch als am 20. Oktober wieder eine Nürnbergerin (76) Männer in ihrer Wohnung bemerkte und die Polizei rief, wurde die Fürther Wohnung überwacht – Festnahme!

Die Kripo sucht noch nach Komplizen und den Hehlern, die den Schmuck der Diebe zu Geld gemacht haben. sw