Seltenes Phänomen: Weißes Reh im Allgäu entdeckt

Im Allgäu sorgt ein weißes Reh für Aufsehen – Jäger sind begeistert. Für ein Paar war das Tier sogar Auslöser für einen Heiratsantrag.
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Das weiße Reh sorgt im Allgäu für Aufsehen - nur selten sind die Tiere in freier Wildbahn zu beobachten.
dapd/Uwe Hirt Das weiße Reh sorgt im Allgäu für Aufsehen - nur selten sind die Tiere in freier Wildbahn zu beobachten.

Maria Steinbach - „Das ist eine Laune der Natur und ausgesprochen selten – da sollte man innehalten und es genießen“, schwärmt Thomas Schreder, Sprecher des Bayerischen Jagdverbandes. Schreders Begeisterung gilt einem weißen Reh, das in der Nähe von Markt Rettenbach im Landkreis Unterallgäu derzeit für Aufsehen sorgt. Unter Experten gelten Rehe mit einer solchen Farbpigmentstörung als ausgesprochen selten.

Auch Jagdpächter Hubert Höger ist begeistert. „Ich bin seit über zwanzig Jahren Jäger und habe so etwas noch nie gesehen“, berichtet er. Anders als Albino-Rehe habe das Tier keine roten Augen. Und es sei auch „nur“ zu etwa 70 Prozent weiß, erläutert Höger. Das Reh sei aber völlig gesund, es ist einfach nur selten. Doch zur Zeit bekämen es Radfahrer und Spaziergänger immer wieder zu Gesicht, vor allem in den Abendstunden und bei Mondschein.

Heiratsantrag nach Erscheinen des weißen Rehs

Einer der Glücklichen ist der Urlauber Ralf Rossmeissl aus Roth bei Nürnberg. „Ich war mit meiner Partnerin in Memmingen und als sie sich mit einer Freundin getroffen hat, bin ich ein wenig herumgefahren, unter anderem zur Wallfahrtskirche Maria Steinbach“, erzählt der Franke. Und am Waldrand neben einer Bank habe er dann das weiße Reh, zusammen mit drei anderen und ganz normalen Rehen gesehen. „Für mich war das ein Fingerzeig“, erzählt er. Seine Freundin Stephanie habe den Kosenamen Gazelle und als er ihr von dem seltenen Tier erzählte, verknüpfte er das mit den Worten: „Schatz, das ist ein Fingerzeig des Himmels, jetzt sollten wir heiraten!“

Wie lange es dauert, bis die vom weißen Reh aus Maria Steinbach beflügelte Hochzeit stattfindet, kann das Paar aus Franken allerdings noch nicht sagen. Jedenfalls ärgert sich Stephanie mächtig, dass sie an diesem Abend nicht mir ihrem Ralf gemeinsam unterwegs war. „Ich hätte das weiße Reh auch gern gesehen“, sagt sie.

Jagdverbandssprecher Schreder erzählt, dass er jüngst ähnliches Glück hatte. „Auf der Fahrt von Erding nach Feldkirchen habe ich auch ein teilpigmentiertes weißes Reh gesehen“. Eine genaue Angabe, wie viele solcher weißen Rehe es im Freistaat gebe, sei nicht möglich. „Aber ich schätze, dass es gewiss nicht mal ein Dutzend ist“.

Befürchtungen, das weiße Reh von Maria Steinbach könnte für so manchen Jäger, womöglich gar für einen Wilderer, eine begehrte Trophäe werden, haben der Jagdpächter und der Verbandssprecher indes nicht. Schließlich weiß jeder Jäger um die alten Geschichten und Sagen, die unmissverständlich klar machen: So ein weißes Reh schießt man nicht, denn der, der so ein Tier erschießt, stirbt innerhalb eines Jahres.

 

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