Selbstmordversuch: Sexualstraftäter liegt im Koma

Ein Sexualstraftäter hat in der JVA Nürnberg einen Selbstmordversuch unternommen und liegt nun im künstlichen Koma.
dapd |
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Nürnberg - Der 49-Jährige habe in der Nacht zum Montag vermutlich eine Überdosis Antidepressiva zu sich genommen, sagte die Leiterin der JVA, Renate Schöfer-Sigl, der Nachrichtenagentur dapd am Mittwoch und bestätigte damit Informationen der „Nürnberger Zeitung“. Wärter hätten am Montag beim Wecken um 6.10 Uhr bemerkt, dass der 49-Jährige nicht ansprechbar sei, schilderte sie.

Der Notarzt habe ihn daraufhin in ein Krankenhaus gebracht, wo er im künstlichen Koma liege. Sein Zustand habe sich zwar stabilisiert, er sei aber noch nicht außer Lebensgefahr. Er habe zwischenzeitlich die Tabletten erbrochen, allerdings sei eine Lungenentzündung bei ihm diagnostiziert worden. Der einschlägig vorbestrafte Mann soll im Oktober 2010 zuerst eine 20-Jährige in Nürnberg vergewaltigt und nur sechs Tage später eine 22-Jährige aus Neumarkt in seiner Gewalt gebracht und bis nach Schleswig-Holstein entführt haben, wobei er sie mehrfach vergewaltigt haben soll. Die junge Frau ist bis heute arbeitsunfähig. Er war nach mehreren positiven Gutachten im November 2009 aus der Psychiatrie in Erlangen entlassen worden.

Im März hatte die Staatsanwaltschaft am Landgericht Nürnberg-Fürth Anklage gegen ihn erhoben. Laut seinem Anwalt sollte der Prozess am 27. Januar 2012 beginnen. Der 49-Jährige sei ein unauffälliger und unkomplizierter Häftling, erklärte Schöfer-Sigl. Er habe keinen Kontakt zu seinen Mithäftlingen gesucht und sei in einer Einzelzelle untergebracht gewesen. In der JVA verbüßt er derzeit noch eine Reststrafe für ein früheres Vergehen. Er habe unter seiner Situation sichtlich gelitten und sei traurig und bedrückt gewesen, sagte die JVA-Chefin.

Aus diesem Grund sei er psychologisch betreut worden und habe Antidepressiva erhalten. Diese Tabletten habe er unter Aufsicht zu sich nehmen müssen. Möglicherweise habe er die Pillen aber gar nicht geschluckt, sondern gehortet. Wegen seiner Verstimmung habe er als latent suizidgefährdet gegolten, erklärte Schöfer-Sigl. Daher sei seine Zelle mehrmals - auch nachts – kontrolliert worden. Dass er sich nun habe umbringen wollen, habe aber alle überrascht, sagte sie.

 

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