Selbstmord: Nürnberger Polizist schießt sich in den Kopf

NÜRNBERG - Tragödie im Burggraben: Der 51-jährige Beamte litt unter Depressionen und Beziehungsproblemen.
Auf dem Weg zu seiner Dienststelle holte ihn die Verzweiflung ein. Nur 200 Meter Luftlinie vom Polizeipräsidium am Jakobsplatz entfernt, jagte sich ein Polizeibeamter (51) eine Kugel in den Kopf - Selbstmord!
Ein Passant wurde am Montagmorgen auf die Tragödie aufmerksam. Er sah im Burggraben, in der Nähe des Spittlertors, einen leblosen Mann liegen. Als er der Sache auf den Grund gehen wollte und näher herantrat, war ihm schnell klar, dass hier etwas Schreckliches geschehen sein musste. Neben der Leiche, die eine stark blutende Verletzung am Kopf aufwies, lag eine Pistole. Wie sich später herausstellte, handelte es sich um die Dienstwaffe, die Anton S. gegen sich selbst gerichtet hatte.
Es gibt keine Hinweise auf ein Fremdverschulden
Die Rettungskräfte, die wenig später eintrafen, mussten unverrichteter Dinge wieder abziehen. Helfen konnte Anton S. keiner mehr. Die Schussverletzung dürfte ersten Erkenntnissen zufolge seinen sofortigen Tod ausgelöst haben. Allerdings soll heute noch eine Obduktion des Leichnams vorgenommen werden, um alle Eventualitäten ausschließen zu können. Alle äußeren Umstände deuten aber nicht darauf hin, dass irgendeine Form von Fremdverschulden eine Rolle beim Tod des Polizisten gespielt haben könnte.
Polizeisprecherin Elke Schönwald bestätigte den Vorfall, wollte aber – wie in solchen Fällen üblich – keine weiteren Angaben zu den Hintergründen und dem möglichen Motiv des Suizids machen. Nach Informationen der AZ dürften aber Beziehungsprobleme den Ausschlag für die Verzweiflungstat des Beamten gegeben haben. Die Rede ist davon, dass sich seine Frau nach langjähriger Ehe von ihm trennen wollte. Außerdem soll Anton S. in letzter Zeit Anzeichen von Depressionen gezeigt haben. hr
Warum sich Polizisten das Leben nehmen: Lesen Sie zwei weitere Fälle in der Printausgabe der Abendzeitung Nürnberg vom 17. November.