Seitz hofft auf lasche Cluberer

NÜRNBERG/TRIER - Mit Paderborn hatte der Trainer von Pokal-Gegner Trier 2006 den 1. FCN schon einemal am Rande des K.o. – und in der letzten Saison warf die Eintracht Coach Hecking mit Hannover raus
Roland Seitz steckt schwer in der Zwickmühle. Natürlich hat sich der ehemalige Feuchter und aktuelle Trainer von Club-Pokalgegner Eintracht Trier über das „Los 1. FC Nürnberg sehr gefreut.“ Andererseits weiß er auch, dass auf seiner jungen Mannschaft vor der Partie am Sonntag (16 Uhr) im Moselstadion ein ziemlich hoher Druck lastet. Und der ist bei dem Regionalligisten auch noch hausgemacht.
"Es liegt eigentlich nur am Club"
„In den letzten Jahren war Trier ja der große Pokalschreck. Mein Kollege Dieter Hecking weiß das ja ganz genau“, spielt Seitz auf Hannovers letztjähriges Erstrunden-Aus gegen die Eintracht an, das für den Club-Coach damals den Anfang vom Ende bei den Niedersachsen markierte. „Die Gefahr ist jetzt nur“, ahnt der gebürtige Neumarkter Seitz, „dass viele Fans von uns nun das wieder erwarten und wir die Erwartungen aber nicht halten können.“ Zumal von der damaligen Mannschaft „heute nur noch einer da ist.“
Der 45-Jährige ist Realist genug, um zu wissen: „Es liegt eigentlich nur am Club. Wenn der Bundesligist Vollgas gibt, haben wir als Viertligist keine Chance.“ Aber ausgerechnet die will Seitz nutzen. Seine Hoffnung: „Grundvoraussetzung ist, dass sie uns auf die leichte Schulter nehmen. Vielleicht nicht mit 100 Prozent in das Spiel gehen, weil sich einige vor dem Bundesligastart nicht noch verletzten wollen.“ Diese Gefahr sieht auch Hecking, weshalb er seinen Kickern vor dem schon allein aus wirtschaftlichen Gründen nicht ganz unwichtigen Spiel (in der zweiten Runde winken 250.000 Euro) eingetrichtert hat: „Diese neuzusammengestellte Mannschaft wird sich zerreißen. Da müssen wir voll dagegenhalten.“
Pokal-Fuchs Seitz als Stolperstein für die Hecking-Elf?
Besser wär’s. Denn mit Seitz haben sich die Trierer einen ausgewiesenen Pokal-Fuchs geangelt. 2006 fehlten nur acht Minuten – und ausgerechnet Seitz hätte mit Paderborn damals in Runde zwei alle Pokalträume des späteren Cupsiegers aus Nürnberg jäh beendet. Marek Mintal war es, der nach dem Treffer von Thomas Böker (60.) doch noch zum 1:1 ausglich, ehe Robert Vittek in der Verlängerung endgültig den Sack zumachte. „Das war schon ziemlich unglücklich“, erinnert sich Seitz, „aber wir sind ja gegen den späteren Pokalsieger ausgeschieden.“ Gutes Omen für Sonntag? Krischan Kaufmann
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