Seehofer schwänzt auch den Festakt zum Bahn-Jubiläum

Er lässt sich von FDP-Minister Zeil vertreten. Mag er Nürnberg nicht? Schon bei der Eröffnung des Memoriums und des Schauspielhauses fehlte er
von  Abendzeitung
Mag er Nürnberg nicht? Schon wieder findet ein wichtiger Termin ohne Ministerpräsident Horst Seehofer statt.
Mag er Nürnberg nicht? Schon wieder findet ein wichtiger Termin ohne Ministerpräsident Horst Seehofer statt. © dapd

Er lässt sich von FDP-Minister Zeil vertreten. Mag er Nürnberg nicht? Schon bei der Eröffnung des Memoriums und des Schauspielhauses fehlte er

NÜRNBERG Schon wieder ein wichtiger Termin, den Horst Seehofer (CSU) in Nürnberg schwänzt! Am 7. Dezember feiern zwar Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) und Bahn-Chef Rüdiger Grube in Nürnberg den 175.Geburtstag der ersten deutschen Eisenbahn. Doch Bayerns Ministerpräsident schickt lediglich seinen Verkehrsminister Martin Zeil (FDP). Der Regierungschef feiert an diesem Abend lieber mit seiner Landtagsfraktion in München Weihnachten.

Er war ja schon in Fürth - das müsse reichen

„Dieser Termin stand schon lange fest“, so Rainer Riedl, Sprecher der Staatskanzlei. Zudem habe Seehofer den Eisenbahn-Geburtstag ja schon in diesem Sommer gewürdigt: „Am 27. August war er bei der Eröffnung einer Modellbahnschau zum Bahnjubiläum in Fürth.“ Das müsse reichen.

Schon dieser Termin sorgte in Nürnberg für Verstimmung. Denn eigentlich hatten sich die Nürnberger Schausteller auf eine Zusage Seehofers verlassen und ihn bei der Eröffnung des Herbstvolksfestes erwartet. Doch der CSU-Chef machte einen Bogen ums Nürnberger Bierzelt.

Dem folgte Ende Oktober der zweite Fauxpas: Bei der Eröffnung des sanierten Schauspielhauses, dessen Umbau der Freistaat zur Hälfte finanziert hat, glänzte der Regierungs-Chef durch Abwesenheit. Termin-Fettnäpfchen Nummer drei: Bei der weltweit beachteten Eröffnung des Memoriums Nürnberger Prozesse vor einer Woche, ließ er sich durch seine Justizministerin vertreten.

Es hagelte Kritik

Schon da hagelte es Kritik. Von der Nürnberger CSU-Prominenz nur hinter vorgehaltener Hand. Offen griff ihn dagegen die SPD-Abgeordnete Helga Schmitt-Bussinger an, die Nürnberg im Landtag vertritt. Sie warf dem Ministerpräsidenten vor, sich bei wichtigen Terminen in Franken rar zu machen.

„Der Ministerpräsident war in diesem Jahr häufig in der Region. Nürnberg ist uns lieb und teuer“, sagt Seehofers Sprecher. Und verweist auf den Fürther Oberbürgermeister Thomas Jung. Der Sozialdemokrat hatte gelobt, „dass Seehofer in diesem Jahr häufiger in Fürth war als sein Vorgänger Edmund Stoiber während seiner gesamten Amtszeit“.

Im Nürnberger Rathaus schweigt man zum Termin-Streit – und freut sich über die Geschenke, die beim Festakt verteilt werden: Die Bahn sponsert den Wiederaufbau der Kleinbahn im Tiergarten mit 50.000 Euro. Bahn-Chef Grube überreicht den Scheck am 7. Dezember!

M. Reiner

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.