Seehofer: "Es ist ein Jahrhundert-Hochwasser"

München - Die Situation habe sich dramatisch zugespitzt, sagte Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) am Sonntagnachmittag vor Beginn eines Krisentreffens in der Staatskanzlei. „Wir haben bereits Regionen in Bayern mit einem sogenannten Jahrhunderthochwasser. Möglicherweise werden wir eine Entwicklung bekommen, die zu einem Hochwasser führen könnte, das bisher noch nie dagewesen ist.“
Nach Angaben von Umweltminister Marcel Huber (CSU) ist die Situation bereits jetzt schlimmer als beim letzten großen Hochwasser 1999. „So etwas hat man in Bayern noch nicht gesehen“, sagte Huber. In den Alpen regnet es bislang nach Angaben der Fachleute weiter sehr stark mit einem täglichen Niederschlag zwischen 50 und 90 Liter pro Quadratmeter – dieses Wasser wird im Lauf der kommenden Tage über Mangfall, Inn und andere Zuflüsse die Donau erreichen.
Die Staatsregierung überlegt, gemeinsam mit Österreich Hilfen nicht nur des Bundes, sondern auch der EU zu beantragen. Das habe der österreichische Außenminister Michael Spindelegger in einem Telefonat vorgeschlagen, sagte Seehofer. Vorrang hat nach Seehofers Worten zuerst die Schadensabwehr „für Personen und Eigentum“, am Mittwoch will die Staatsregierung bei ihrer Kabinettssitzung über ein bayerisches Hilfsprogramm sprechen. „Wenn es ein außergewöhnliches Hochwasser ist, muss man auch außergewöhnliche Antworten geben.“ Dabei gehe es um eine mindestens zweistellige Millionensumme. Jetzt müssten alle beteiligten Politiker und Behörden zusammenstehen, sagte der CSU-Chef. „Jetzt ist nicht Zeit für irgendwelche parteipolitischen Betrachtungen.“