Sechsfache Mutter getötet: "Hammermord-Prozess" neu aufgerollt
AUGSBURG - Die Tat zeugte von unglaublicher Aggression: Im September vor zwei Jahren wurde in Krumbach eine sechsfache Mutter (41) mit 52 Hammerschlägen und Messerstichen getötet. Bis heute ist die Tat ungesühnt. Nun wird der Prozess neu aufgerollt.
In einem Revisionsverfahren steht seit Donnerstag ein 46-jähriger Mann aus Neu- Ulm vor Gericht, der bereits im vergangenen Jahr wegen desselben Vorwurfs auf der Anklagebank saß. Doch die 1. Strafkammer des Memminger Landgerichts hatte Zweifel an seiner Schuld. Der heute 46-Jährige wurde mangels Beweisen frei gesprochen.
Dagegen legte die Staatsanwaltschaft Revision ein. Der Bundesgerichtshof verwies das Verfahren nun ans Augsburger Landgericht. Begründung: Das Memminger Gericht habe die Indizien nicht ausreichend gewürdigt.
Laut Anklage soll der Mann nach dem Zerwürfnis mit seiner Freundin deren Mutter dafür verantwortlich gemacht haben. Deshalb habe er sich in das Wohnhaus des Opfers in Krumbach geschlichen und die Frau mit einem Hammer niedergeschlagen sowiemit einem Messer mehrmals in Hals und Brust gestochen. Die Frau war an schweren Kopfverletzungen gestorben.
Die Tatwaffe wurde nie gefunden
Am Tatort war ein Gummihandschuh mit einer Blut- sowie einer DNA-Spur gefunden worden – ein wichtiges Indiz. Doch es reichte nach Auffassung des Memminger Richters nicht, um den Angeklagten zu verurteilen. Er hatte angegeben, er habe die Gummihandschuhe Monate vor der Tat bei Malerarbeiten im Haus getragen. Die Tatwaffe, der Hammer, wurde nie gefunden.
Für den Prozess wurden zehn Verhandlungstage mit über 40 Zeugen anberaumt.
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