Schwere Vorwürfe gegen das Bahn-Museum

Wird die Nazi-Geschichte viel zu harmlos dargestellt? Der Konzern wehrt sich.
NÜRNBERG Wirbel um das Bahn-Museum! Die Macher der Ausstellung „Zug der Erinnerung“ forderten die Schließung der Abteilung, die sich mit der Geschichte der Bahn im Nationalsozialismus beschäftigt. Bis 9. Mai macht die Wanderausstellung auf Gleis 1 des Nürnberger Hauptbahnhofs Station. Sie informiert über die Judendeportation in der Nazi-Zeit.
„Man kann im Museum liebevoll restaurierte NS-Uniformen der Reichsbahn und luxuriöse NS-Reichsbahn-Waggons bestaunen“, kritisieren die „Zug der Erinnerung“-Macher. Eine einfühlende Erinnerung an die Opfer der millionenfachen Reichsbahn-Transporte in den Massenmord finde jedoch nicht statt.
Ein DB-Sprecher räumt ein: „Ohne die Bahn wäre der Holocaust in dieser Form nicht möglich gewesen"
Die Bahn weist diese Kritik vehement zurück. „Das Bahnmuseum in Nürnberg beschäftigt sich auf 200 Quadratmetern mit der Rolle der Bahn in der Zeit des Nationalsozialismus“, so ein Sprecher. Die Schau wurde in enger Zusammenarbeit mit der Gedenkstätte am KZ Theresienstadt erarbeitet. Ein Raum erinnert zudem an verschleppte Juden aus Würzburg.
„Ohne die Bahn wäre der Holocaust in dieser Form nicht möglich gewesen. Dieser Tatsache stellen wir uns“, so der Sprecher. Daran erinnert auch die Ausstellung „Sonderzüge in den Tod“, die die Bahn erarbeitet hat. Sie ist bis zum 11. Mai im Schwabacher Bahnhof zu sehen.
Der Bahnsprecher bedauerte zudem, dass über ein so ernstes Thema ein solche Auseinandersetzung angezettelt werde. mir