Schwere Unwetter über Teilen Bayerns

Neu-Ulm/Regensburg – Schwere Unwetter sind am Sonntagnachmittag über Teile Schwabens und der Oberpfalz gezogen. Bäume wurden entwurzelt und blockierten Fahrbahnen und Bahnstrecken, wie die Polizei mitteilte. Autos und Stromleitungen wurden beschädigt und Fahrbahnen überflutet. Keller liefen voll. Insgesamt gingen mehrere hundert Notrufe bei der Polizei ein. Die Höhe der Schäden sei noch unklar.
In Oberbayern gab es ebenfalls Gewitter, jedoch blieben schwere Schäden aus. „Der Krug ist an uns vorüber gegangen“, sagte ein Sprecher.
Ein Mensch wurde schwer verletzt, als in Neu-Ulm bei einer Veranstaltung eines Hundesportvereins ein Zelt einstürzte. Drei weitere Menschen erlitten leichte Verletzungen. In Illertissen schlug ein Blitz in ein Reihenhaus; es habe aber nur geraucht und nicht gebrannt.
Bei den Gemeinden Roggenburg und Gannersthofen im Landkreis Neu-Ulm gerieten Gleitschirmflieger im Gewittersturm in Not. Sie kamen jedoch glimpflich davon. Insgesamt drei Tandemspringer waren laut Polizei in der Anfangsphase des Gewitters noch in der Luft und wurden von den Windböen mitgerissen. Ein Schirm landete in einer Stromleitung, ein Gleitschirmflieger wurde leicht verletzt. Die beiden anderen Gleitschirmflieger konnten zwar weitab vom eigentlichen Ziel, aber unverletzt landen.
In Regensburg deckte der Sturm die Blechdächer mehrerer Rohbauten ab. Mehrere Bahnstrecken mussten gesperrt werden, vor allem weil Bäume die Gleise blockierten. Probleme gab es unter anderem auf der Strecke Weiden – Regensburg.
Bei Donauwörth musste zeitweise ein ICE auf offener Strecke stoppen, weil vor und hinter dem Zug Bäume auf den Gleisen lagen. Auf der Bahnstrecke Augsburg – Ulm musste der Abschnitt zwischen Dinkelscherben und Burgau gesperrt werden.
Bahnreisende auf den betroffenen Strecken müssen mit Verspätungen rechnen. „Die Sicherheit der Reisenden geht vor“, sagte ein Bahnsprecher. „Man muss die Züge in den Bahnhöfen zurückhalten, bis sicher ist, dass die Strecke frei ist.“