Schwere Untreue: Schneiderbanger geständig

Zapfendorf – Der festgenommene Bürgermeister der oberfränkischen Gemeinde Zapfendorf, Matthias Schneiderbanger (CSU), hat die Veruntreuung von Gemeindegeldern zugegeben. Er habe eingeräumt, sich durch manipulierte Buchungen 279 500 Euro aus dem Vermögen der Gemeinde angeeignet zu haben, teilte die Staatsanwaltschaft Hof am Donnerstag mit. Die Ermittlungsrichterin erließ gegen den CSU-Politiker Haftbefehl wegen schwerer Untreue. Schneiderbanger wurde in ein Gefängnis gebracht.
Das Geld hat der Politiker seiner Aussage nach zwischen Januar 2013 und Oktober 2014 in mehreren Tranchen abgezweigt. Was der 37-Jährige damit machte, ist allerdings weiterhin unklar. Die Kripo Bamberg ermittelt. Die Staatsanwaltschaft hat unterdessen "vermögenssichernde Maßnahmen zugunsten der geschädigten Gemeinde" eingeleitet.
Zapfendorfs Zweiter Bürgermeister Siegfried Bauer kündigte an, er werde bei der Sitzung des Gemeinderats am Donnerstagabend in dem 5000 Einwohner zählenden Ort am Main eine Erklärung abgeben. Bauer hat die Amtsgeschäfte im Rathaus übernommen.
Schneiderbanger war erst im vergangenen März zum Rathauschef von Zapfendorf im Landkreis Bamberg gewählt worden. Medienberichten zufolge hatte der CSU-Mann aber bereits vor seiner Wahl für die Kommune als Leiter des Standesamtes und stellvertretender Kassenverwalter gearbeitet. Auf seiner Internetseite wirbt Schneiderbanger mit dem Slogan "Ehrlich, menschlich, bescheiden" für sich und seine Politik.