„Schwere Geburt“: Zwei Köpfer und ein Elfer-Geschenk

FCN-Trainer Hecking mehr mit dem Ergebnis als der Spielweise beim 3:0-Pokalsieg in Elversberg zufrieden. Schieber, Pinola und Simons treffen
von  Abendzeitung
Sorgte dafür, dass der Knoten platzte: Julian Schieber (links) überspringt SVE-Decker Matthias Kühne und ebnete mit seinem Kopfball-Treffer zum 1:0 den Weg ins Achtelfinale.
Sorgte dafür, dass der Knoten platzte: Julian Schieber (links) überspringt SVE-Decker Matthias Kühne und ebnete mit seinem Kopfball-Treffer zum 1:0 den Weg ins Achtelfinale. © Zink/JuRa

FCN-Trainer Hecking mehr mit dem Ergebnis als der Spielweise beim 3:0-Pokalsieg in Elversberg zufrieden. Schieber, Pinola und Simons treffen

ELVERSBERG Pflichtaufgabe erfüllt, eine Runde weiter im DFB-Pokal und schon jetzt 531250 Euro mehr auf dem Konto. Glanzlos, aber effektiv zog der Club gestern Abend vor 3600 Zuschauern im Waldstadion Kaiserlinde mit einem 3:0 (1:0)-Sieg bei Viertligist SV Elversberg ins Achtelfinale ein. Dank Julian Schiebers Kopfball-Torpedo (43.), einem Elfmeter-Geschenk, das Javier Pinola (50.) eiskalt nutzte, und der Torpremiere per Kopf von Timmy Simons (74.).

Popp und Ballack als Glücksbringer?

Jetzt hängt es davon ab, ob Glücksfee Alexandra Popp, die deutsche U 20-Weltmeisterin, und Verletzungs-Pechvogel Michael Ballack, der DFB-Kapitän, bei der Auslosung am kommenden Sonntag in der ARD-Sportschau ab 18 Uhr ein gutes Händchen beweisen. Denn dann könnte Dieter Heckings Weihnachtswunsch in Erfüllung gehen: „Wir wollen im Pokal überwintern“, hatte der Club-Trainer im Vorfeld auf die nächste Runde am 21./22. Dezember verwiesen.

Dass die Gastgeber in der Regionalliga West nach zuletzt vier Spielen ohne Sieg und dem Absturz auf Platz zehn laut ihrem Trainer Günter Erhardt „einige Problemchen haben“, war nicht zu übersehen. Besonders, was Struktur und Spielaufbau betrifft. Das vermeintliche, zuletzt ebenfalls schwächelnde Prunkstück der Elversberger, die Viererkette, schaffte es jedoch – zusammen mit den sechs übrigen Feldspieler – die Räume sehr eng zu machen. Weshalb der Club, allen voran Juri Judt, viele Fehlpässe produzierte.

Schiri "Gnadenlos" mit seltsamer Optik

Folge: Nur eine echte Chance, bei der Mehmet Ekici nach feiner Vorarbeit von Christian Eigler (einziger „Neuzugang“ in der Startelf für den leicht erkälteten Ilkay Gündogan) und Schieber nach einer Viertelstunde knapp verzog. Schiedsrichter Patrick Ittrich aus Hamburg sorgte 15 Minuten später noch für einen kleinen Aufreger, nachdem SVE-Torhüter Matthias Kuhn Schieber im Strafraum von den beinen geholt hatte. Vielleicht fiel die VfB-Leihgabe nicht spektakulär genug. Die Pfeife des als „gnadenlos“ gefürchteten Ittrich blieb jedenfalls stumm. Wovon sich Schieber nicht beeindrucken ließ, nach einer Ecke von Ekici wieder einmal zur Stelle war – und das erlösende 1:0 für den Favoriten erzielte. Psychologisch wichtig, nur 120 Sekunden später ging es in die Kabine.

Die Vorentscheidung ließ – zum Glück – nicht mehr lange auf sich warten. Dank Schiri Ittrich. Der wertete Pinolas Stolperer als Foul von Samir Kozarac, der Argentinier verwandelte den Elfer eiskalt (50.). Und endgültig machte dann Simons den Sack zu. Ecke Mike Frantz, Dominic Maroh verlängerte, der Belgier zur Stelle – tschüss Elversberg!

"Uns haben die zündenden Ideen gefehlt"

„Eine wie erwartet schwere Geburt“, gestand Trainer Hecking, „aber unsere Tore sind zum richtigen Zeitpunkt gefallen. Hinten haben wir nichts zugelassen, im Spiel nach vorne haben uns aber zündende Ideen gefehlt.“ Macht ja nix, wenn der Weg zum Erfolg über drei Standards erreicht wird. Sahen die 800 Club-Fans nicht anders, wobei sich diese kurz vor Ende mit rauflustigen Ordnern und Saarbrücker Rowdys konfrontiert sahen. Die Polizei sorgte aber schnell für Ruhe. Markus Löser, Krischan Kaufmann

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