Schweinegrippe: Neue Verdachtsfälle in Bayern

MÜNCHEN/ HAMBURG - Im Kampf gegen die weltweite Ausbreitung der Schweinegrippe hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die zweithöchste Pandemie-Warnstufe ausgerufen. Auch in Deutschland gibt es neue Verdachtsfälle.
Die Zahlen der an Schweinegrippe Erkrankten steigen weiter an: Das EU-Seuchenkontrollzentrum gab die Zahl der Infizierten weltweit mit 174 an, davon 19 innerhalb der Europäischen Union. In Deutschland werden neben den drei bestätigten Fällen von Schweinegrippe in Hamburg, Kulmbach und Regensburg zehn weitere Verdachtsfälle untersucht. Die EU-Gesundheitsminister kommen heute in Luxemburg zu einem Sondertreffen zusammen.
In Regensburg soll ein Mann eine Krankenschwester infiziert haben
Ein an der Mexikanischen Grippe erkrankter Mann, der im Regensburger Universitätsklinikum behandelt wird, hat möglicherweise zuvor in einem anderen Krankenhaus zwei Menschen angesteckt. Im Kreiskrankenhaus Mallersdorf, wo der 37-Jährige mehrere Tage lag, bevor bei ihm die Mexikanische Grippe diagnostiziert wurde, könnte er eine Krankenschwester und einen Zimmernachbarn infiziert haben.
Der Vorstandsvorsitzende der Kliniken des Landkreises Straubing-Bogen, Alois Lermer, bestätigte am Donnerstag Medienberichte, wonach eine Schwester aus dem Raum Landshut deutliche Symptome zeige und vorbeugend mit Grippemedikamenten behandelt werde. Zudem habe ein anderer Patient, mit dem der 37-Jährige auf der Intensivstation lag, nun leichtes Fieber und sei deshalb in der Klinik isoliert worden. Dieser Patient soll allerdings nicht ganz eindeutige Grippesymptome haben. In beiden Fällen ist der Erreger der Mexikanischen Grippe noch nicht nachgewiesen worden.
Der 37 Jahre alte Mann aus Pfakofen im Landkreis Regensburg, der auf einer Mexiko-Reise an der Grippe erkrankte, wird weiter in der Universitätsklinik behandelt. Der Mann soll allerdings die Grippe selbst bereits auskuriert haben und nun an einer Folgeerkrankung leiden. Ein Verdachtsfall in Schwaben bestätigte sich indessen nicht. Bei einem aus Mexiko zurückgekehrten Mann wurde nach Angaben des Landratsamtes Donauwörth das Virus nicht nachgewiesen. In Bayern gibt es bislang zwei bestätigte Erkrankungen an der Mexiko-Grippe, neben dem Mann aus Regensburg eine 37 Jahre alte Frau aus Kulmbach. (dpa)