Schwarzkittel im Reichswald: Aktiv wie die Sau!

Bei ihrer Futtersuche wühlen die Wildschweine rund um Nürnberg Felder, Wiesen und Gärten um.
von  Abendzeitung
So enden viele Wildschweine: Die 180 Jäger im Nürnberger Reichswald haben seit April schon 245 Schwarzkittel erlegt.
So enden viele Wildschweine: Die 180 Jäger im Nürnberger Reichswald haben seit April schon 245 Schwarzkittel erlegt. © Roland Blank

Bei ihrer Futtersuche wühlen die Wildschweine rund um Nürnberg Felder, Wiesen und Gärten um.

NÜRNBERG So eine Sauerei: Wenn Wildscheine wie zurzeit am Fischbacher Ortsrand ihr Unwesen treiben, sind Gärten komplett umgegraben – als hätte eine Bombe eingeschlagen. „Jetzt im Herbst fressen sich die Wildsauen ihren Speck für den Winter an“, erklärt Roland Blank, der Leiter des Forstbetriebs Nürnberg. Auf der Suche nach Kleintieren und Würmern wühlt das Schwarzwild unermüdlich Felder und Wiesen um. In Waldnähe empfiehlt Blank daher Gartenbesitzern, stabile Zäune anzubringen.

„Angst vor den Schwarzkitteln muss man nicht haben“, beruhigt der Forstleiter. Vor Spaziergängern und Pilzesuchern weichen die scheuen Tiere in der Regel von selber aus. Nur wer einen Hund dabei hat, sollte aufpassen. „Da könnte sich eine Sau angegriffen fühlen. Das sollte man vermeiden“, sagt Blank.

Wer eine Wildsau in die Enge treibt, bringt sich in Gefahr

Denn wer eine Wildsau in die Enge treibt, bringt sich in Gefahr. „Notfalls verschaffen sich die Wildsauen mithilfe ihrer Eckzähne einen Fluchtweg“, so Blanck. Besondere Vorsicht ist bei Kinderstuben geboten: Muttersauen verteidigen ihre Frischlinge mit allen Mitteln.

In diesem Jahr streifen extrem viele Sauen durch den Wald: „Das liegt an der günstigen Witterung im Frühjahr“, sagt Blank. Doch nun geht es den Schwarzkitteln an den Kragen: 180 Jäger legen sich in den 24.000 Hektar des Reichswalds ab Einbruch der Dunkelheit auf die Lauer.

Erst im Winter werden die Tiere wieder ruhiger

„145 Sauen im Lorenzer und 100 Tiere im Sebalder Reichswald haben wir seit April geschossen“, so der Forstbetriebsleiter. Im vergangenen Jagdjahr liefen insgesamt 360 Sauen vor die Flinte. Heuer erwartet Blank noch mehr. „Kürzlich hatten wir in einer Nacht eine Spitzenstrecke von 13 Wildschweinen.“

Erst im Winter, nach der Fress-Phase, werde es um die Schwarzkittel wieder ruhiger, so Blank. Bis Ende Oktober sollten Waldbesucher also noch Acht geben. scs

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