Schwangere ermordet – 26-Jähriger vor Gericht

LANDSHUT - Er soll seine schwangere Freundin ermordet und ihre Leiche verbrannt haben. Wegen des grausamen Verbrechens steht von diesem Donnerstag an ein 26-Jähriger in Landshut vor Gericht.
Da der Koch bestreitet, etwas mit dem Verbrechen zu tun zu haben, wird die Strafkammer den Fall in einem aufwendigen Indizienprozess unter die Lupe nehmen. Vorläufig seien fast 40 Verhandlungstage eingeplant, teilte das Landgericht Landshut mit.
Die Ermittler gehen von folgendem Szenario aus: Beim Seitensprung des Mannes wurde seine Geliebte ungewollt schwanger. Deswegen soll er die 23 Jahre alte Frau – im sechsten Monat schwanger – vor knapp einem Jahr umgebracht haben. Der 26-Jährige wollte nach Überzeugung der Ermittler die Affäre vor seiner Lebensgefährtin verbergen. Seine Freundin habe nichts von der Nebenbuhlerin gewusst.
„Es gab auch Zukunftspläne mit der Hauptfreundin“, hatte ein Sprecher nach Erhebung der Mordanklage erklärt. Das bereits am Anfang der Ermittlungen vermutete Motiv habe sich im Verlauf der Untersuchungen bestätigt. Der Angeklagte habe bei der Vernehmung auch widersprüchliche Aussagen gemacht.
Anfang Oktober 2009 war die verkohlte Leiche in der Landshuter Wohnung des Opfers gefunden worden. Wie genau die Schwangere getötet wurde, konnten die Gerichtsmediziner nicht feststellen, da sie mit Brandbeschleuniger verbrannt worden war. Die junge Frau soll aber bereist tot gewesen sein, als sie angezündet wurde. Ihre Leiche wurde erst nach mehreren Tagen von Polizisten entdeckt, weil ein Angehöriger die junge Frau vermisst und die Beamten alarmiert hatte.
dpa