Schulstreiks: Weit mehr Teilnehmer als erwartet
München/Nürnberg (dpa/lby) - Neuer Rekord bei den Klimademonstrationen: Tausende Schüler und Studenten sind am Freitag in ganz Bayern für mehr Klimaschutz auf die Straße gegangen - so viele wie noch nie. Im Freistaat folgten dem Aufruf Schüler in mehr als einem Dutzend Städte. Allein in München kamen mit zeitweise 10 000 Teilnehmern doppelt so viele wie erwartet. Auch in Nürnberg wurde die erwartete Zahl von 2000 Demonstranten überschritten. In Augsburg schlossen sich mit 1500 Teilnehmern dreimal so viele Schüler wie erwartet der Bewegung #FridaysForFuture an. Weltweit lief der Protest in mehr als 120 Ländern und 2000 Städten.
Die Schüler fordern unter anderem den Kohleausstieg. "Wir sind es leid, dass der Klimawandel nicht als die Gefahr angesehen wird, die er für uns und nachfolgende Generationen darstellt", sagte ein Erlanger Mitorganisator. Auch Lehrer und Eltern sowie Kindergartengruppen protestieren mit, mancherorts mischten sich Politiker interessiert unter die Demonstranten.
Die Protestplakate in Bayern zierten Sprüche wie "Dir ist der Klimawandel egal? Du ihm auch!", "Wollt ihr uns verkohlen?" und "Systemwechsel - jetzt!".
Dass sie nur demonstrierten, um die Schule zu schwänzen, wiesen die Schüler vielerorts strikt zurück. In einigen Städten fanden die Demos sogar erst nach Schulschluss statt. Mit welchen Folgen streikende Schüler rechnen müssen, liegt dem Kultusministerium zufolge in Bayern im Ermessen der Schulleitungen. Bislang handhaben die Schulen die Konsequenzen sehr unterschiedlich. Das Ministerium lehne Demonstrationen während der Schulzeit strikt ab, begrüße es jedoch, wenn Schüler von ihren demokratischen Grundrechten Gebrauch machen.
Die #FridaysForFuture-Bewegung stammt aus Schweden. Initiatorin Greta Thunberg demonstriert dort seit August jeden Freitag. Seit mehreren Wochen gibt es die Aktionen auch in Bayern.
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