Schul-Sekretärin brutal überfallen

Wilhelm-Löhe-Schule: Maskierter flüchtet mit Geld aus dem Tresor
NÜRNBERG Meist ist Gerda Z. (52, Name geändert) die erste, die am Morgen die Wilhelm-Löhe-Schule betritt. Die Verwaltungsangestellte führt die Kasse der Schule in der Nürnberger Deutschherrnstraße (Rosenau). Am Donnerstag wurde die Frau brutal überfallen! Ein Unbekannter bedrohte sie mit einer Waffe, verletzte sie – und flüchtete mit Bargeld...
Der Räuber trug eine Frankenstein-Maske
Es war gegen 6.45 Uhr, als Gerda Z. ihr Büro betrat. Plötzlich stand der Mann vor ihr, er trug eine Frankenstein-Maske. In der einen Hand hielt er eine Pistole, mit der anderen sprühte er ihr Reizgas ins Gesicht. Er befahl der Frau, den Tresor zu öffnen. Der Räuber nahm einen vierstelligen Betrag mit. Brutal: Bevor er flüchtete, sprühte er Gerda Z. noch einmal das Spray ins Gesicht. Sie konnte noch die Polizei alarmieren.
Die vermutete zunächst, der etwa 30 Jahre alte und 1,80 Meter große Mann befände sich noch in der Schule. Das Gebäude wurde umstellt und abgesperrt. Doch der Täter war wohl mit einem Fahrrad geflüchtet. Um 7.30 Uhr wurde die Schule freigegeben.
Rektor Schopp ist schockiert
Michael Schopp ist der Rektor der Privatschule. Er ist Chef von etwa 200 Mitarbeitern und rund 2100 Schülern. Der Überfall auf seine Mitarbeiterin macht ihm zu schaffen. „Ich vermute, dass sich der Täter vorher kundig gemacht hat“, so Schopp. „Er wusste, dass Frau Z. ein sehr pünktlicher Mensch ist.“ Einen Verdacht hat er nicht: „Wir sind eine offene Schule. Es kann jeder gewesen sein.“
Nun wird er vor allem Gerda Z. viel Zeit geben, den Überfall zu verarbeiten. „Körperlich geht es ihr den Umständen entsprechend.“ Die Frau musste ins Krankenhaus gebracht werden. „Die Verätzungen im Gesicht und in den Augen sind sehr schmerzhaft.“ Sorge bereitet ihm aber die Psyche der 52-Jährigen, die einen schweren Schock erlitten hat. „Ihr erging es wie jedem Kassier in einer Bank, der überfallen wird – sie wird sich so hilflos gefühlt haben. Außerdem war sie der Gewalt des Täters voll ausgesetzt. Ich hoffe, dass sie ihr Gleichgewicht wiederfindet. Dafür soll sie sich Zeit nehmen.“
S. Will