Schüsse von Reichsbürger: Trauer um toten Kollegen

Zu Ehren des durch einen "Reichsbürger" im Einsatz getöteten SEK-Beamten wurde in Nürnberg ein Trauergottesdienst abgehalten.
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Auf einem Blumenkranz ist die Aufschrift "Brothers in Arms" (Waffenbrüder) der Spezialeinheit RAID (Recherche, Assistance, Intervention, Dissuasion) der französischen "Police nationale" zu sehen.
dpa 2 Auf einem Blumenkranz ist die Aufschrift "Brothers in Arms" (Waffenbrüder) der Spezialeinheit RAID (Recherche, Assistance, Intervention, Dissuasion) der französischen "Police nationale" zu sehen.
Blumenkränze liegen vor der Lorenzkirche in Nürnberg.
dpa 2 Blumenkränze liegen vor der Lorenzkirche in Nürnberg.

Zu Ehren des durch einen "Reichsbürger" im Einsatz getöteten SEK-Beamten wurde in Nürnberg ein Trauergottesdienst abgehalten.

Erfurt/Nürnberg - Mit einem Trauergottesdienst haben am Samstag in Nürnberg Angehörige und die bayerische Polizei Abschied von dem in der Vorwoche im mittelfränkischen Georgensgmünd getöteten Polizisten genommen. Auch Freunde aus seinem mecklenburgischen Heimatort und frühere Weggefährten des 32 Jahre alten Polizeibeamten gedachten des Toten.

Der Beamte eines Spezialeinsatzkommandos (SEK) war von einem 49 Jahre alten "Reichsbürger" bei einer Razzia erschossen worden. Den mit gelben und weißen Blumen geschmückten Sarg flankierten sechs Kameraden des erschossenen Polizisten. An dem Gottesdienst nahmen auch Abordnungen von Polizeiverbänden aus dem In- und Ausland teil. Die Leistungen des jungen Kollegen würdigte der Nürnberger Polizeipräsident Johann Rast; dabei brach er immer wieder in Tränen aus.

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) erinnerte in seiner Rede an die hervorragenden Leistungen des jungen Polizeibeamten. "Alle haben sein fachliches Wissen und seine hohen menschlichen Qualitäten sehr geschätzt", betonte er. Die tödlichen Schüsse auf ihn seien ein "Angriff auf unsere Werte, den Rechtsstaat, uns alle". Sein Tod müsse Anlass sein, "gegen sogenannte Reichsbürger mit aller Konsequenz vorzugehen und ihnen sämtliche Waffen zu entziehen".

Der mutmaßliche Schütze sitzt inzwischen unter anderem wegen Mordes in Untersuchungshaft. Bei den Schüssen war der 32 Jahre SEK-Beamte so schwer verletzt worden, dass er später im Krankenhaus starb. Drei weitere Polizisten erlitten Verletzungen.

Lesen Sie hier: Besondere Traueraktion der Münchner Polizei

 

Was sind Reichsbürger? - Was macht sie so gefährlich?

"Reichsbürger", "Reichsdeutsche" oder auch "Germaniten" halten die Bundesrepublik Deutschland für einen Unrechtsstaat und erkennen ihn nicht an. Ihrer Meinung nach besteht das Deutsche Reich bis heute fort - oft mit den Grenzen von 1937. Vor diesem Hintergrund sprechen sie dem Grundgesetz, Behörden und Gerichten die Legitimität ab und akzeptieren amtliche Bescheide nicht. Auch Steuern und staatliche Abgaben sind aus ihrer Sicht illegal. Eine ausführliche Analyse zum Thema "Reichsbürger"

 

 

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