Schon wieder ein totes Pferd: Stoppt die fiesen Tierquäler!

Kutsch-Schimmel „Presto“ stolperte über das unebene Pflaster in der Rothenburger Altstadt und brach zusammen.Eine Stunde später starb das Tier vor lauter Aufregung.
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Neues Pferde-Drama in der historischen Altstadt von Rothenburg: Schimmel „Presto“ liegt auf dem Pflaster und kommt nicht mehr hoch. Später stirbt er vor Aufregung.
Horst Storker Neues Pferde-Drama in der historischen Altstadt von Rothenburg: Schimmel „Presto“ liegt auf dem Pflaster und kommt nicht mehr hoch. Später stirbt er vor Aufregung.

Kutsch-Schimmel „Presto“ stolperte über das unebene Pflaster in der Rothenburger Altstadt und brach zusammen.Eine Stunde später starb das Tier vor lauter Aufregung.

ROTHENBURG/TAUBER Erneut ist ein Pferd, das Touristen mit einer Kutsche quer durch die Rothenburger Altstadt zog, auf offener Straße tot zusammengebrochen. Tierschützer fordern nun: Macht endlich Schluss mit dieser Quälerei!

Das Drama spielte sich am Mittwochnachmittag ab. „Presto“, ein elf Jahre alter Schimmel, zog zusammen mit einem anderen Pferd eine Kutsche mit 13 Fahrgästen. Plötzlich stolperte er an einer unebenen Pflasterstelle und brach zusammen. Aus eigener Kraft kam er nicht mehr hoch.

Es dauerte ungefähr eine Stunde, bis der Tierarzt eintraf. Dem gestürzten Pferd war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr zu helfen. Passanten hatten es zuvor zwar noch mit einer Decke gewärmt und ihm Fressen gegeben, doch das alles nützte nichts mehr. „Presto“ zitterte am ganzen Leib und schwitzte stark. Er starb schließlich vor lauter Aufregung an einem Herzinfarkt. Viele der Umstehenden diskutierten über die „unmögliche Pferdeschinderei.“

„Es ist ein äußerst lukratives Geschäft“

Bereits im Jahr 2005 hatte der Tod eines Kutschpferdes für großes Aufsehen gesorgt. Aus der ganzen Welt trafen Protestschreiben bei der Stadtverwaltung ein und brachten das E-Mail-System zum Absturz. Damals soll der Kutscher versucht haben, das vor Erschöpfung zusammengebrochene Tier mit brutalen Schlägen zum Aufstehen zu bringen. Er wurde mit einer Geldstrafe belegt.

Zwischen den einzelnen Kutschbetrieben, die Touristen durch die historische Stadt karren, herrscht seit Jahren ein gnadenloser Konkurrenzkampf. „Es ist ein äußerst lukratives Geschäft“, versicherte ein alteingesessener Geschäftsmann der AZ. Deshalb wird mit harten Bandagen gekämpft. Zwei konkurrierende Kutscher lieferten sich zum Beispiel eine wilde Verfolgungsjagd und bewarfen sich danach gegenseitig mit Roßbollen.

Immer wieder werden vom Ordnungsamt Verstöße festgestellt, die nicht selten zum Gegenstand von Gerichtsverfahren werden. Erst vor wenigen Tagen erstattete ein Rothenburger eine Anzeige gegen einen Kutscher, weil der seine Pferde stundenlang in praller Sonne auf dem Marktplatz stehen ließ. Aber auch zufällig vorbeikommnde Passanten zogen sich schon den Unmut der Kutscher zu. Eine junge Frau etwa wurde mit einer Peitsche geschlagen. hr

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