Schock! Schieber fällt lange aus

Meniskusriss im Knie nach Zweikampf im Training,  sechs Wochen Pause. Jetzt muss Eigler ran
von  Abendzeitung
Schwerer Schlag: Club-Stürmer Julian Schieber muss die erste schwere Verletzung seiner Karriere verdauen.
Schwerer Schlag: Club-Stürmer Julian Schieber muss die erste schwere Verletzung seiner Karriere verdauen. © fishing4

NÜRNBERG Aus stattlichen 1,88 m wurde plötzlich ein Häufchen Elend verteilt auf 86 Kilogramm. Julian Schieber, normalerweise stets gut gelaunter, fröhlicher Zeitgenosse, der auf dem Platz Dynamik pur verkörpert, schlich davon. Auslöser der tiefen Depression bei dem Club-Stürmer, die Diagnose nach der Untersuchung in der Erlanger Uni-Klink: Meniskusriss, sechs Wochen Pause.
Ein schwerer Schock für Schieber und den 1. FCN. Für Schieber, weil es prächtig lief, er sich mit bärenstarken Leistungen Woche für Woche näher an die Nationalmannschaft heranpirschte. Für den Club, weil der Mittelstürmer nicht zu ersetzen ist. Sieben Treffer und neun Torvorlagen hat Schieber zum aktuellen FCN-Höhenflug beigesteuert, alle Pflichtspiele von Beginn an bestritten. Und es sind nicht nur seine Tore, sondern vor allem „seine Präsenz auf dem Platz”, wie Trainer Dieter Hecking sagt. Aktuell versuchte der Trainer aber, den Ball flach zu halten. „Verletzungen gehören dazu. Wir haben schon bewiesen, dass wir damit umgehen können.”

Am Montag wird Schieber operiert

Dabei war eigentlich gar nichts passiert. Normales Training, Zweikampf, ein Schlag aufs linke Knie, dieses leicht verdreht – aus war’s. Schieber spürte einen Schmerz im Knie, ging zur Untersuchung und bekam die niederschmetternde Diagnose.
Nun wird er nach Absprache mit Schiebers Heimatverein VfB Stuttgart am Montag in Augsburg von Spezialist Ulrich Boenisch operiert. Keine große Sache (Siehe Infokasten), aber für einen Leistungssportler mit einer längeren Reha verbunden, damit das Knie wieder richtig stabil wird – und bleibt. Schließlich will der gerade 22 Jahre alt gewordene Stürmer noch lange auf hohen Niveau Fußball spielen.

"Wir unterstützen ihn nach Kräften"

„Wir unterstützen ihn nach Kräften”, sagt FCN-Manager Martin Bader, „damit er schnell wieder ins Mannschaftstraining einsteigen kann.” Die Frage nach dem Vertreter Schiebers hat Bader schon vor einiger Zeit beantwortet. „Dafür haben wir Christian Eigler.”
Zum einen, weil Eigler vom Typ her am besten passt, zum anderen weil die Alternative, Rubin Okotie, bislang keinen Beweis der Bundesliga-Tauglichkeit erbringen konnte. Und den jungen Wilden wie Markus Mendler oder Robert Mak fehlt die nötige Robustheit, um den Stoßstürmer zu geben, der es meist mit mehreren Abwehrspielern zu tun bekommt. Diese Situation kennt im Club-Kader am besten Albert Bunjaku, aber den legt seit sechs Monaten ein Knorpelschaden lahm. Comeback noch offen,
Schieber wollte gestern zu seinem Malheur nichts sagen. Er war am Boden zerstört. Es ist die erste schwere Verletzung seiner Karriere. Die muss er erst einmal verdauen. Die besten Wünsche aller Club-Fans begleiten ihn.

ERG

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