Schock in Johannis: Traditionslokal in Flammen
Feuer zerstört das historische "Barockhäusle" – die Ursache ist noch völlig unklar
NÜRNBERG Im Herzen des Nürnberger Stadtteils Johannis lag am Eingang zu den historischen Hesperidengärten eine gemütliche, urige, kleine Kneipe mit dem wunderschönen Biergarten – in der barocken Gaststube von Wirtin Rosi Hofmanns „Barockhäusle“ schmeckte das Schäuferla genauso wie internationale Spezialitäten. Das ist jetzt erstmal Vergangenheit. Mittwochfrüh verwüstete ein Feuer das Traditionslokal. Noch ist unklar, ob das historische Gebäude überhaupt noch bewohnbar ist.
Kurz nach sieben Uhr waren mehrere Notrufe kurz hintereinander bei Feuerwehr und Polizei eingegangen. Ein Feuerschein erhellte die morgendliche Dunkelheit in der Johannisstraße. 40 Feuerwehrler rasten zum Unglücksort, neun Kräfte des Rettungsdienstes, ein Notarzt und zwei Dutzend Polizeibeamte. Die Johannisstraße wurde sofort komplett gesperrt.
Akute Explosionsgefahr
Es war höchste Eile geboten: Denn in einem Anbau im Hinterhofbereich standen mehrere brennende Gasflaschen in Flammen! Sie schlugen so hoch aus den Flüssiggas-Behältern, dass sich das Feuer bereits auf das Barockhäusle ausgebreitet hatte – und dort befanden sich noch mehr Gasflaschen. Tickende Zeitbomben direkt am offenen Feuer.
„Wegen der akuten Explosionsgefahr mussten Trupps aus der Deckung heraus durch Kühlen das Bersten der Gasflaschen verhindern und den brennenden Anbau löschen“, schildert Feuerwehr Hans-Peter Reißmann. Gleichzeitig waren andere Feuerwehrmänner damit beschäftigt, dass die Flammen auf andere Gebäudeteile und das Nachbarhaus mit Café übergriffen. Aus Sicherheitsgründen wurden die Häuser geräumt.
Die Ermittlungen der Brandfahnder laufen auf Hochtouren. Wie konnte es dazu kommen, dass die Gasflaschen brennen? Das Werk eines Feuerteufels? War es ein technischer Defekt oder Fahrlässigkeit? Noch ist völlig unklar, wie es zu dem Feuer kommen konnte. Der Sachschaden wird von auf mehrere hunderttausend Euro geschätzt. au