Schock-Ausstellung: Gesichter des Todes
Ingolstadt - Zartbesaitete sollten in den kommenden Monaten besser einen Bogen um den unter König Ludwig I. gebauten Turm Triva in Ingolstadt machen. Ab Donnerstag wird in dem aufwändig renovierten Festungsbau eine einzigartige Ausstellung aus Berlin gezeigt: „Vom Tatort ins Labor. Rechtsmediziner decken auf“ ist in Zusammenarbeit des Berliner Medizinhistorischen Museums und der Rechtsmedizin der Charité entstanden.
90000 Besucher haben die Sammlung bereits gesehen, jetzt wird sie erstmals in Süddeutschland gezeigt. Für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren ist der Zutritt verboten.
Eingeschlagene Schädel, Präparate aus Menschenhaut, in denen Stiche oder Einschusslöcher zu sehen sind, großformatige Schwarz-Weiß-Fotos, die schonungslos zeigen, wie Tote im Sektionssaal aufgeschnitten, -gesägt und untersucht werden. Die AZ hat die Ausstellung vorab gesehen. Nicht authentisch ist nur ein nachgestellter Tatort: ein Zimmer, in dem eine Rentnerin erschlagen wurde. Aber sogar das Blut ist echt: „Es kommt vom Schlachthof“, sagt Marion Ruisinger, Direktorin des Medizinhistorischen Museums. Sie holte die Ausstellung nach Bayern. Schockieren wollen die Ausstellungsmacher aber nicht. „Wir wollen einen realistischen Einblick in die Arbeit der Rechtsmediziner geben“, sagt Ruisinger.
„Vom Tatort ins Labor“ gibt Einblick in acht Todesursachen. Ein Kapitel widmet sich der Identifikation von Leichen. Für die Ausstellung haben sich bereits über 20 Gruppen angemeldet: Polizisten, medizinische Berufsschüler, Studenten und Zahnärzte.
Nach der Ausstellung soll im Herbst das Bayerische Polizeimuseum in den Turm Triva ziehen.
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