Schneeunfälle, Staus und Verspätungen

Heftige Schneefälle und Eisglätte machen Autofahrern und Berufspendlern das Leben schwer. Zwischen Ismaning und Unterföhring schlitterte ein Laster gegen einen Baum. Flüge fielen aus.
von  Abendzeitung
Dieser Laster schlitterte auf spiegelglatter Fahrbahn gegen einen Baum, die geladenen Getränkekisten verteilten sich auf einem Feld
Dieser Laster schlitterte auf spiegelglatter Fahrbahn gegen einen Baum, die geladenen Getränkekisten verteilten sich auf einem Feld © Thomas Gaulke

MÜNCHEN - Heftige Schneefälle und Eisglätte machen Autofahrern und Berufspendlern das Leben schwer. Zwischen Ismaning und Unterföhring schlitterte ein Laster gegen einen Baum. Flüge fielen aus.

Vor allem auf den Autobahnen rund um München brauchten Berufspendler viel Geduld. Das Polizeipräsidium Oberbayern Nord meldete zahlreiche Staus und rund 20 Unfälle mit Blechschäden.An der Kreuzung Innsbrucker Ring, Ottobrunner Straße in Ramersdorf schlitterte am frühen Mittwochmorgen ein Lastwagen gegen einen Ampelmast. Erst im Laufe des Vormittags sollte die Ampel getauscht werden, deshalb rechnete die Polizei an und vor der Unfallstelle mit "erheblichen Verkehrsstörungen".

Für Aufregung sorgte am Mittwochmorgen zudem ein Unfall zwischen Ismaning und Unterföhring: Etwa 100 Getränkekisten fielen von einem Lastwagen. Auf der Fahrbahn bildete sich eine rutschige Eisfläche. Der Lkw-Fahrer kam er aufgrund der glatten Fahrbahn ins Schleudern, rutschte auf den Seitenstreifen und rammte daraufhin einen Baum. Zum Glück verletzte sich der Mann nur leicht am Finger.

Münchner S-Bahnen, Trambahnen und Busse aus dem Takt - 60 Flüge entfallen

Länger in die Arbeit als sonst brauchten aber vor allem auch Berufspendler, die mit den Öffentlichen fuhren. So kam es in und um München im gesamten S-Bahnnetz immer wieder zu Verspätungen von zehn bis 15 Minuten, wie die Deutsche Bahn meldete. Auch bei der Bahn mussten Reisende mit Verspätungen rechnen. Viele Busse in München verspäteten sich. Und auch verteilt auf alle Trambahnlinien kam es immer wieder zu "Abweichungen vom Fahrplan", berichtete die MVG.

Am Münchner Flughafen wurden bis Mittag mehr als 60 Flüge gestrichen. Bereits achtmal seien die beiden Start- und Landebahnen geräumt worden, hieß es am Vormittag. „Wenn eine der beiden Bahnen gesperrt ist, dann können die geplanten Flüge da natürlich nicht starten oder landen“, sagte ein Sprecher des Flughafens.

Besonders viele Unfälle in Oberfranken

Schneebedeckte Straßen haben vor allem auch in Oberfranken mehrere Unfälle verursacht. Für die Autobahn 93 von Kufstein nach Hof rechnete die Polizei am Morgen mit einer Sperrung im Berufsverkehr in Fahrtrichtung Hof. Zwischen den Anschlussstellen Höchstädt und Selb-West (Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge) war in der Nacht ein 40-Tonner in die Mittelleitplanke gerutscht. Zur Bergung musste ein Spezialgerät eingesetzt werden, das am Morgen eintreffen sollte. In Weidenberg (Landkreis Bayreuth) kam zudem ein Mann mit seinem Auto von der schneeglatten Straße ab, schlitterte rund 100 Meter hinter der Leitplanke am Hang entlang und landete auf den Gleisen der Regionalbahn. Es entstand ein Sachschaden von 16 000 Euro, der Mann wurde nicht verletzt. Der Zugverkehr wurde zwischenzeitlich gestoppt.

Auch in den anderen Regierungsbezirken warnte die Polizei vor Staus und Behinderungen wegen des Winterwetters.

Feuerwehreinsatz auf der A 3 im Landkreis Passau

Bei Windorf im im Landkreis Passau hatte am Dienstagabend ein Gefahrguttransport aus Österreich für einen Großeinsatz der Feuerwehr gesorgt. Auf der Autobahn 3 von Passau nach Regensburg hatte sich an einer Steigung der Anhänger des Sattelzuges gelöst und war gegen die Mittelleitplanke geprallt. Im Anhänger waren 21 Tonnen heißes Harz. Die A3 war wegen der Bergungsarbeiten am Abend für kurze Zeit komplett gesperrt. Der Verkehr staute sich zeitweise auf mehreren Kilometern.

Es trat aber kein Harz aus dem Lastwagen aus, Gefahr für Menschen bestand nicht. Der Anhänger wurde auf einem Parkplatz mit Strom versorgt, damit das Harz nicht kalt wurde. Laut Polizei muss es bei über 100 Grad gelagert werden, weil es sonst erstarrt. Aus Tallharz wird unter anderem Leim für die Papierindustrie gewonnen. Der 59 Jahre alte Fahrer des Lastwagens blieb unverletzt.

dpa / ah

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