Schnee, Glätte - Unfälle: Chaostage in Bayern
MÜNCHEN - Eine Schneewalze tobt über dem Freistaat. Bei mehr als 500 Unfällen sterben drei Menschen, 25 werden verletzt
Ganz Bayern versinkt im Schnee. Räumdienste sind im Dauereinsatz. Bei Unfällen auf glatten Straßen starben drei Menschen, mindestens 25 wurden verletzt. Am Münchner Airport saßen Hunderte Passagiere fest, 50 Flüge wurden am Donnerstag wegen des Schneechaos gestrichen. An zahlreichen Schulen fiel der Unterricht aus.
Ein eiskalter Ostwind trieb in der Nacht zum Donnerstag eine gewaltige Schneewalze über den Freistaat. Innerhalb kürzester Zeit fielen 20 Zentimeter Neuschnee. Hunderte Autofahrer saßen in Schneewehen fest, selbst auf Autobahnen und Bahnstrecken brach der Verkehr zusammen.
In Hohenstadt (Mittelfranken) starb ein 46-Jähriger, nachdem er mit seinem mit Holz beladenen Sattelzug auf einemverschneiten Bahnübergang hängen geblieben war. Ein Zug aus Bayreuth erfasste den Laster, noch bevor der Fahrer rausspringen konnte. Vier Passagiere wurden verletzt.
Auf der A 3 bei Kist starb ein Fernfahrer, als er mit seinem Sattelzug einen auf dem Beschleunigungsstreifen geparkten Lastwagen rammte.
Auf der Bundesstraße 469 bei Stockstadt (Unterfranken) kam eine 30-Jährige ums Leben, als sich ihr Toyota Yaris auf schneebedeckter Straße überschlug. Die Frau wurde aus dem Auto geschleudert.
Chaotische Verhältnisse herrschten auch auf der Salzburger Autobahn. Am Inntal stürzte ein italienischer Tanklastzug um. Die Ladung, 27 200 Liter Milch ergossen sich über die A 8. Der Fahrer (43) blieb unverletzt.
Bei Marktschellenberg raste eine 21-Jährige aus Berchtesgaden am Morgen in eine Gaststätte. Die Frau hatte auf schneeglatter Straße die Kontrolle über ihr Auto verloren, sie schleuderte über einen Parkplatz in den Eingang des Gasthofs „Almbachklamm“. Die 21-Jährige wurde so schwer verletzt, dass sie ein Hubschrauber in die Klinik Traunstein fliegen musste.
Insgesamt registrierte die Polizei in Bayern bis Donnerstagnachmittag mehr als 500 Unfälle mit insgesamt 25 Verletzten.
Der Wintersturm legte auch den Münchner Flughafen lahm. Rund 800 Passagiere saßen die Nacht amAirport fest. Bis Donnerstagnachmittag wurden nach Angaben eines Sprechers 51 Flüge annulliert. Am Mittwoch waren es 350
Auch die Bahn hatte mit dem Wintersturm schwer zu kämpfen. Durch Schneeverwehungen und eingefrorene Weichen kam es vor allem in Nordbayern zu Streckensperrungen und Zugausfällen.
Freude am Schnee hatten nur die Kinder. In der Oberpfalz und in Oberfranken musste vielerorts der Unterricht ausfallen. Ralph Hub
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