Schnee-Chaos in Nürnberg
Allein am Montag wurden auf Nürnbergs Straßen 250 Tonnen Salz gestreut, Busse blieben im Berufsverkehr stecken, Straßenbahnweichen froren ein. Und es wird noch viel kälter!
NÜRNBERG Staus, Rutschpartien, Verspätungen, genervte Autofahrer und Pendler: Die Tiefdruckgebiete Jenna und Hanni haben den Winter mit voller Wucht nach Franken gebracht. Der städtische Service-Betrieb SÖR verstreute allein am Montag 250 Tonnen Salzgemisch. Trotzdem brach am Morgen teilweise der Verkehr zusammen. Schnee-Chaos!
Seit vier Uhr früh waren 470 SÖR-Mitarbeiter unterwegs
Seit vier Uhr früh waren am Montag 470 SÖR-Mitarbeiter unterwegs, um die insgesamt 2390 Kilometer Straßen der Stadt in beide Fahrtrichtungen, Rad- und Gehwege sowie 7200 Kreuzungen in Nürnberg von Schnee und Eis zu befreien.
„Wir sind mit der vollen Mannschaft im Einsatz“, sagte SÖR-Sprecherin Ulrike Goeken-Haidl. Um neun Uhr machte der Großteil der Räumer eine Pause. Ab 14 Uhr waren wieder alle im Dienst und arbeiteten bis abends durch.
Trotz aller Bemühungen krachte es in Nürnberg und Fürth von Mitternacht bis morgens um zehn Uhr 26 Mal (vier Verletzte). Im restlichen Mittelfranken passierten weitere 72 Unfälle. Meist blieb es glücklicherweise bei Blechschäden, fünf Menschen wurden dabei verletzt.
Schneestress bei der VAG: Verspätungen bei den Bussen
Schnee-Stress auch bei der VAG: „Bei unseren Bussen gab es teilweise erhebliche Verspätungen, weil wir im Individualverkehr steckengeblieben sind“, gibt VAG-Sprecherin Elisabeth Seitzinger zu. Sorgenkinder waren die Ein- und Ausfallrouten wie die Buslinie 30 von Erlangen nach Nürnberg und die Linie 67/68 von Stein.
Die Straßenbahn-Linien 7 und 8 hatten in der Südstadt jeweils ein Problem mit den Weichen, weil in der Schweiggerstraße und an der Kreuzung Allersberger-/Scheurlstraße die Weichenheizung ausgefallen war. Bis sie repariert waren, sollten VAG-Mitarbeiter sie von Hand freihalten und regelmäßig Eisbrocken entfernen.
Am Airport kam es zu Verspätungen von bis zu zwei Stunden
Auch am Nürnberger Airport sorgte der Winter wieder für Ärger: Es kam zu Verspätungen von bis zu zwei Stunden. „Die Ursache war nicht die Start- und Landebahn, denn die war frei. Es lag daran, dass die Maschinen enteist werden mussten“, so Sprecher Reto Manitz. Zwei Flüge wurden gestrichen, da sie in Frankfurt bzw. München nicht landen konnten.
Am Dienstag legt der Winter eine kurze Pause ein – um dann erst richtig Gas zu geben: In der Nacht schneit es wieder – und das Thermometer sinkt auf minus 10 Grad! Für Mittwochabend sagt der „Wetterochs“, der sich auf die Regnitz-Region spezialisiert hat, gar bis zu fünf Zentimeter Schnee in nur drei Stunden voraus. Die Temperaturen rauschen dann völlig in den Keller: Bis zu minus 17 Grad soll es dann kalt werden.
Gegen Ende der Wochen schneit es wieder weniger
Immerhin: „Freitag und Samstag schneit es weniger. Vor allem am Samstag kann es auch größere Aufheiterungen geben. Es bleibt aber unvermindert bitterkalt“, so der Experte. Andrea Uhrig