Schmuck und Laptop weg: War es Rache?
VOLKENSCHWAND - Noch keine heiße Spur im Mordfall Michael und Gabriele M. – die einzige Zeugin liegt im Koma. Polizei erstellt eine Liste der gestohlenen Sachen
Drei Tage nach dem Mord an dem 55-jährigen Finanzberater Michael M. und seiner Frau Gabriele (53) fehlte der Kripo am Freitag noch immer eine heiße Spur. Erst nach und nach können sich die Ermittler einen Überblick über die Gegenstände verschaffen, die aus dem Einödhof des ermordeten Ehepaares bei Volkenschwand (Kreis Kelheim) verschwunden sind. Seit Freitag ist klar, dass auch ein Laptop und Schmuck unter den gestohlenen Dingen sind.
Der Laptop kann ein Indiz für einen Racheakt als Mordmotiv sein: Im Dorf wird erzählt, dass der 55-jährige Rollstuhlfahrer mehrere Kunden hinsichtlich ihrer Anlagen beraten habe. Nach der aktuellen Finanzkrise hätten einige von ihnen viel Geld verloren. Der gestohlene Schmuck könnte ein Indiz für einen Raubmord sein. Oder wollte sich der Mörder Werte zurückholen – quasi als Entschädigung für verlorenes Geld? Polizeisprecher Leonhard Mayer: „Momentan ist das alles noch im spekulativen Bereich. Wir ermitteln in alle Richtungen.“
Mehrere 100 Spuren, die in dem Haus gefunden wurden, werden derzeit ausgewertet. Außerdem wird eine Liste der verschwundenen Gegenstände erstellt. In der kommenden Woche plant die Polizei eine Belohnung auszuloben – bislang gab es nur vereinzelte Hinweise aus der Bevölkerung. Michael M. war mit mehreren Messerstichen getötet worden, seine Frau Gabriele wurde erschossen. Die einzige Zeugin der Bluttat, die Haushaltshilfe Cornelia U. (32), wurde mit zwei Kopfschüssen fast getötet. Sie überlebte schwerst verletzt, liegt seitdem im Koma. Ihr Zustand galt am Freitag nach wie vor als kritisch.
Nina Job