Schmidt stärkt Koubek: Früchtl-Gerücht "Boulevardente"

Augsburg (dpa/lby) - Martin Schmidt hält an seinem Torwart Tomas Koubek fest. Wie schon unmittelbar nach dem 1:1 gegen den SC Freiburg vor einer Woche erneuerte der Trainer des FC Augsburg seinen Rückhalt für den in der Kritik stehenden Schlussmann. Der tschechische Neuzugang sei die "klare Eins, auf die wir bauen", versicherte Schmidt vor dem Bundesligaspiel am Sonntag (15.30 Uhr). "Er wird in Leverkusen im Tor stehen."
Koubek hatte zuletzt gegen Freiburg beim Gegentor erneut eine schlechte Figur abgegeben, von der Vereinsführung aber sofort Rückendeckung bekommen. Schmidt unterhielt sich in dieser Woche länger mit dem 27-Jährigen. Es sei unter anderem darum gegangen, "was wir anders und was wir besser machen können", berichtete der Schweizer. Spekulationen über ein angebliches Interesse an Bayern Münchens Ersatztorwart Christian Früchtl (20) bezeichnete Schmidt am Freitag als "totale Boulevard-Ente".
Koubek war im Sommer mit hohen Erwartungen für angeblich rund sieben Millionen Ablöse von Stade Rennes aus Frankreich zum FCA gekommen. Der Ersatztorwart der tschechischen Nationalmannschaft erwies sich aber als sehr wechselhaft in seinen Leistungen.
Dem Augsburger Team geht es insgesamt auch so. Mittelfeldspieler Rani Khedira hatte unter der Woche aber moniert, dass ihm "alles zu sehr schlechtgeredet" werde. Man sei ja aktuell "im Soll." Die hohe Erwartungshaltung an den FCA erkennt auch Schmidt trotz 27 Punkten nach 22 Partien. Die Region sei "sehr kritisch", befand er. Ihm werde zu wenig das Positive herausgehoben.
"Bei den Gegentoren haben wir eigentlich eine gute Quote", meinte Schmidt weiter. Man dürfe bei den insgesamt 45 Gegentoren nicht außer acht lassen, dass davon alleine 20 in nur vier Partien kassiert wurden. In seiner Mannschaft stünden einige Spieler, "die noch nicht dauerhaft auf Toplevel spielen können."
Gegen Champions-League-Aspirant Leverkusen müssen die Augsburger an ihr Limit gehen. Vor allem, wenn man auf die Bundesliga-Historie beider Vereine blickt. Von insgesamt 17 Duellen haben die Augsburger keines gewonnen, sechsmal gelang ihnen immerhin ein Punktgewinn. "Für mich und mein Team ist das eine wunderbare Herausforderung", meinte Schmidt. "Erstens traut uns da niemand was zu, zweitens sind wir in der Herausforderer-Rolle."
Die Augsburger sollen nach dem Willen von Schmidt kontinuierlich weiter arbeiten. "Wichtig ist für uns, dass wir den Weg verfolgen, den wir gehen, und das ist bis jetzt kein schlechter", sagte der 52-Jährige und bemerkte: "Manchmal stolpern wir über unseren Mut." Beim 3:5 gegen Borussia Dortmund am 18. Spieltag zum Beispiel, als der FCA trotz einer 3:1-Führung seine Defensive vernachlässigte und sich voller Euphorie über das eigene Leistungsvermögen auskontern ließ. "Das sind Entwicklungsschritte, die wir gehen."