Schmelzer: Doch keine Eisbahn im Augustinerhof
Zu große Widerstände der Budenbetreiber auf dem Christkindlesmarkt: Der Investor stampft seine ambitionierten Pläne für ein Winterdorf wieder ein.
NÜRNBERG Aus und vorbei! Immobilien-Entwickler Gerd Schmelzer hat seine Pläne begraben, zum Nürnberger Christkindlesmarkt ein Winterdorf mit einer Eislaufbahn und Gastronomie auf dem Augustinerhof-Gelände zu errichten.
„Am Freitag hatte ich ein Gespräch mit den Schaustellern vom Christkindlesmarkt“, sagte Schmelzer gestern der AZ. „Dabei ist klar geworden, dass ich auf massive Schwierigkeiten stoße.“ Mit anderen Worten: Die Budenbetreiber vom Christkindlesmarkt fürchteten die Konkurrenz nur hundert Meter von ihren Buden entfernt.
Sepp Kainz, Schausteller-Legende, spricht Klartext: „Das wäre eine Frechheit, wenn das genehmigt wird. So wird der Christkindlesmarkt kaputt gemacht. Wir haben schon jetzt den Markt der Partnerstädte, die Kinderweihnacht und die Feuerzangenbowle an der Fleischbrücke. Das reicht!“ Und der Chef der Schausteller, Lorenz Kalb, polterte: „Wegen einer Eislauffläche kommt kein Tourist extra in die Stadt. Die kommen nur wegen unseres wundervollen Markts.“
Schmelzer gibt zu: „Bei der Stadt war man wohl froh, dass wir das nicht machen. Die wollten den Christkindlesmarkt nicht ausufern lassen.“ Andererseits wollte man im Rathaus wohl auch den wichtigen Investor Schmelzer nicht vor den Kopf stoßen. Wie wichtig man die Sache nahm, zeigte auch, dass OB Ulrich Maly persönlich das Gelände in Augenschein nahm.
Schmelzer ist seinen eigenen Worten nach nicht enttäuscht: „Ich wollte einfach nur eine zusätzliche Attraktion für Kinder und Jugendliche. Eine Ergänzung zum Bestehenden. Das wäre auf keinen Fall eine Art Eis-Disco geworden.“
Jetzt wird der Augustinerhof eben komplett zur Stellfläche. In drei Wochen, pünktlich zum Prolog des Christkinds, ist der Großparkplatz in Sichtweite des Christkindlesmarktes fertig. venne/cis