Schluck! Alkoholverbot auf den Kirchweihen

Bier und Schnaps dürfen auf Feste nicht mitgebracht werden
NÜRNBERG Jetzt ist es amtlich! Auf Nürnbergs Kirchweihen darf kein Alkohol mehr getrunken werden. Außerhalb der genehmigten Schankflächen und Festzelte ist der Konsum von Bier und Schnaps verboten. Wer dagegen verstößt oder mit mitgebrachtem Alkohol auf dem Fest und in den umliegenden Straßen erwischt wird, muss mit Geldbußen von bis zu 1000 Euro rechnen. Außerdem kann die Polizei Platzverweise erteilen.
Mit dieser strengen „Kirchweih-Satzung“ reagierte der Stadtrat gestern auf komasaufende Jugendliche, die in den vergangenen Jahren verstärkt zu einem Problem für die Sicherheit auf den Festen geworden sind. Auf einigen Stadtteil-Kirchweihen wie zum Beispiel in Ziegelstein, Katzwang, Langwasser und Wöhrd habe sich das Alkoholverbot bereits bewährt, so OB Ulrich Maly (SPD). „Seit es dort in Kraft ist, gibt es keine Probleme mehr.“ Jetzt gilt es für alle 52 Kärwas in der Stadt.
"Die Kirchweihen können nicht mehr durch einzelne Störer in Verruf gebracht werden"
SPD-Fraktions-Vize Christian Vogel verwies auf die guten Erfahrungen in seinem Stadtteil Ziegelstein. „Damit haben wir eine Chance, einzugreifen. Die Kirchweihen können nicht mehr durch einzelne Störer in Verruf gebracht werden.“ Er forderte die Polizei auf, auf den Festen weiter Präsenz zu zeigen. Auch Max Höffkes (CSU) plädierte für das Verbot inklusive Platzverweisen und Entzug des mitgebrachten Alkohols. „Das hat eine abschreckende Wirkung. Wir wollen den Kirchweihbesuch ja nicht vermiesen. Aber die eine oder zwei Maß Bier sollen im Festzelt getrunken werden!“
Sozialreferent Reiner Prölß (SPD) betonte, dass es bei weitem nicht nur Jugendliche sind, die betrunken über die Kirchweihen torkeln. „Die Diskussion erweckt jedoch diesen Eindruck.“ OB Maly stellte klar: „Die Satzung gilt für alle Altersklassen.“ Die Rathaus-Grünen wollen die Diskussion über das Alkoholverbot ausweiten. „Wir sollten den Anlass nutzen, um auch gleich über ein Verbot des Alkoholverkaufs an Tankstellen zu diskutieren“, sagte Stadtrat Achim Mletzko. mir