Schlossparks: Pilzkäfer und Schönleuchtende Wiesenkeulen
München (dpa/lby) - In Schlossparks im Freistaat haben sich jede Menge bedrohte Tiere und Pflanzen angesiedelt. Als Beispiel nannte Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) den Pilzkäfer (Triplax lacordairii) und die Bedornte Wespenbiene (Nomada armata). Ihre Entdeckung im Park von Schloss Nymphenburg in München sei eine kleine Sensation, sagte Glauber am Dienstag zum Abschluss eines Artenschutzprojektes, an dem auch das Finanzministerium beteiligt ist. Neben dem Schlossgarten in München waren auch die Parks der Eremitage in Bayreuth und der Rosenau bei Coburg untersucht worden.
In der Eremitage fanden die Wissenschaftler unter anderem den Schwarzkäfer (Corticeus bicoloroides). Auch in der Parkanlage Rosenau wurden sie fündig: "Aufgrund der Vielzahl seltener und gefährdeter Wiesenpilze ist sie ein Standort von nationaler Bedeutung", erklärte Glauber. Von 18 dort nachgewiesenen Wiesenpilzarten stünden 16 auf der Roten Liste, darunter die Schönleuchtende Wiesenkeule.
Zwei Jahre lang hatten Experten in den drei Parks in Oberbayern und Oberfranken nach schützenswerten Biotopen gesucht. Dabei beobachteten sie eine Fülle an seltenen Tier- und bedrohten Pflanzenarten und kartierten diese. Nun soll das Projekt in den Parks von Schloss Schönbusch bei Aschaffenburg, Schloss Linderhof in Ettal und Schloss Seehof bei Memmelsdorf fortgesetzt werden.
"Die historischen Parkanlagen unserer Schlösserverwaltung sind nicht nur bedeutende Kulturdenkmale, sondern zugleich wichtige Rückzugsgebiete und Lebensraum für wildlebende Tier- und Pflanzenarten", sagte Finanz- und Heimatminister Albert Füracker (CSU).