Schleuserbande ausgehoben
NÜRNBERG/SCHWABACH - Schlag gegen die organisierte Kriminalität: Ein 31-jähriger Iraker wurde in Schwabach als Kopf einer Schleuserbande dingfest gemacht.
Nach umfangreichen Ermittlungen wurden drei führende Köpfe einer irakischen Schleuserbande verhaftet. Sie sollen mehrere hundert irakische Flüchtlinge von der Türkei über Griechenland und Italien nach Deutschland oder Skandinavien gebracht haben.
Einer der Verdächtigen, ein 31-jähriger Mann, wurde am vergangenen Dienstag in Schwabach festgenommen. Er wurde in die Justizvollzugsanstalt Regensburg gebracht. Zuvor hatten Bundespolizei und Zoll im Raum Nürnberg Wohnungen und Geschäftsräume durchsucht.
Reibach mit menschenunwürdigen Transporte
Bereits vor drei Monaten waren Wohnungen in Hamburg, Kiel und im Schweizer Kreuzlingen durchsucht und zwei mutmaßliche Schleuser verhaftet worden. Seitdem seien umfangreiche Beweismittel sowie Bargeld in Höhe von mehr als 28 000 Euro sichergestellt worden, hieß es.
Die Tatverdächtigen standen seit fast einem Jahr im Fokus der Ermittler. Die Männer sollen Fahrzeuge gemietet und Fahrer angeworben haben, die dann mehrmals wöchentlich Flüchtlinge quer durch Europa fuhren. Die Betroffenen seien oft über Stunden oder Tage ohne Essen und Trinken bei größter Hitze oder Kälte in Transportern zusammengepfercht gewesen. 30 Menschen in einem Fahrzeug seien keine Seltenheit gewesen. Dabei mussten die Flüchtlinge jeweils rund 10 000 Euro für den illegalen Transport bezahlen.
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