Schleuser verursacht schweren Unfall: sechs Verletzte

Ein polizeibekannter Schleuser, hat auf der Flucht vor der Polizei einen schweren Verkehrsunfall verursacht. Bei dem Unfall wurden sechs Menschen verletzt, drei davon schwer.
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Der 36-Jährige wird sich nun wegen Einschleusens von Ausländern mittels einer das Leben gefährdenden Behandlung und
gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr verantworten müssen.
dpa Der 36-Jährige wird sich nun wegen Einschleusens von Ausländern mittels einer das Leben gefährdenden Behandlung und gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr verantworten müssen.

Garmisch-Partenkirchen / Kaltenbrunn – Ein mutmaßlicher Schleuser hat Sonntagnacht (7. April) auf der B 2 zwischen Garmisch-Partenkirchen und Mittenwald das Leben von vier Syrern aufs Spiel gesetzt. Er wollte sich der Kontrolle durch die Bundespolizei mit einer höchst riskanten Flucht entziehen.

In Kaltenbrunn prallte er mit seinem Auto gegen einen Transporter. Sechs Personen wurden durch den Unfall verletzt, drei schwer. Die Bundespolizei ermittelt gegen den polizeibekannten Fahrer wegen lebensgefährdender Schleuserei.

Gegen 23:30 Uhr wurden Fahnder der Bundespolizei in Garmisch-Partenkirchen auf einen mit fünf Insassen besetzten Pkw aufmerksam. Auf die Anhaltesignale der Beamten reagierte der Fahrzeugführer unvermittelt mit einem Wendemanöver, missachtete eine rote Ampel und fuhr mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit in Richtung Mittenwald davon.

Um die Sicherheit der Insassen im Fluchtfahrzeug sowie anderer Verkehrsteilnehmer nicht zu gefährden, ließen die Beamten den Sichtkontakt außerorts auf der kurvigen Bundesstraße abreißen und brachen die unmittelbare Verfolgung ab. Mithilfe des festgestellten Kennzeichens sollte die allgemeine Fahndung nach dem Flucht-Pkw eingeleitet werden.

Diese erübrigte sich allerdings schon bald, denn als der Streifenwagen am Kaltenbrunner Ortseingang eintraf, wurde schnell klar, dass der gesuchte Wagen inzwischen in einen schweren Verkehrsunfall verwickelt war.

Offenbar hatte das voll besetze Fahrzeug einen abbiegenden Kleintransporter gerammt. Es kam etwa 100 Meter nach der Aufprallstelle mit einem massiven Frontschaden zum Stehen. Als der nur leicht verletzte Fahrer die Streife bemerkte, versuchte er auch noch zu Fuß zu flüchten. Er konnte von einem Bundespolizisten rasch gestellt und festgenommen werden.

Am Unfallort waren neben der Bundespolizei aus Weilheim die Polizeiinspektion Garmisch-Partenkirchen, die Polizeiinspektion Fahndung aus Weilheim, ein Notarzt und Rettungssanitäter sowie die Feuerwehr aus Garmisch-Partenkirchen eingesetzt. Alle Unfallbeteiligten wurden zunächst ins Klinikum Garmisch-Partenkirchen eingeliefert.

Sowohl der Fahrer des Transporters als auch der Fahrzeugführer und ein weiterer Insasse des Fluchtfahrzeugs waren lediglich leicht verletzt. Die drei anderen Mitfahrer trugen schwere Verletzungen, unter anderem im Kopfbereich, davon und mussten vorerst in der Intensivstation behandelt werden. Sie befinden sich mittlerweile auf dem Weg der Besserung, so dass eine Lebensgefahr ausgeschlossen werden kann.

Nach ersten Erkenntnissen der Bundespolizei handelt es sich beim Lenker des Fluchtwagens um einen syrischen Staatsangehörigen, der im Landkreis Ahrweiler (Rheinland-Pfalz) wohnt. Seine vier Mitfahrer sind ebenfalls Syrer, die ohne Papiere und demnach illegal einreisen wollten. Eigenen Angaben zufolge waren sie aus ihrer syrischen Heimat geflohen.

Recherchen haben ergeben, dass der mutmaßliche Schleuser der Polizei alles andere als unbekannt ist. Der Mann, der derzeit mit einer befristeten Duldung legal in Deutschland lebt, hat bereits einiges auf dem Kerbholz: Vergewaltigung, schwere Körperverletzung, Computerbetrug, Drogen- und Schleusungsdelikte – etwa 20 Straftaten gingen laut Polizeiarchiv in der Vergangenheit auf seine Rechnung.

Die Bundespolizeiinspektion Rosenheim ermittelt nun gegen den 36-Jährigen wegen Einschleusens von Ausländern mittels einer das Leben gefährdenden Behandlung. Außerdem wird er sich wegen eines gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr verantworten müssen. Der Syrer wird voraussichtlich schon bald dem Haftrichter vorgeführt.

 

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