Schlechteste Filme aller Zeiten: So schlecht, dass es schön ist

Die Macher der Kultserie "Schlefaz", Oliver Kalkofe und Peter Rütten, haben anlässlich der 100. Folge ein Buch über die miesesten Filme aller Zeiten veröffentlicht.
München - Hollywood-Blockbuster, Kinokassenklingler, DVD-Verkaufsschlager: Das sind die Filme, die Oliver Kalkofe und Peter Rütten in ihrer Tele-5-Comedy-Reihe "Schlefaz – Die schlechtesten Filme aller Zeiten" zeigen, wahrlich nicht.
Sie sind aber so schlecht, dass man sie auch schon wieder gesehen haben muss, finden die beiden Moderatoren der Sendung, die gerade ihre hundertste Folge gefeiert hat. Fernsehen ist sowieso schlecht, hat die Mama schon immer gesagt, warum also nicht gleich totalen Schrott über das Empfangsgerät flimmern lassen?
"Schlefaz": Serie zu schlechten Filmen
Ihre "Schlefaz" präsentieren Rütten und Kalkofe eingebettet in bissige Kommentare und Trinkspiele. Mit "Schlefaz" kann man einen lustigen Fernsehabend haben, das steht außer Frage.
Beispiele gefällig? In den oftmals doch recht pedantisch und billig produzierten Streifen greifen radioaktive Killer-Frösche an und wilde Hai-Tornados fegen über das Land, es geht um Frauengefängnisse im Weltraum, entfernte Planeten, die meuchelnde Dinosaurier beherrschen, und auch eine Blutsaugerin namens Vampirella fehlt nicht.

Was treibt die beiden Moderatoren an, sich live vor der Kamera diese schlechten Filme anzusehen? "Zuerst einmal wüssten wir die wirklich guten Filme gar nicht wirklich zu schätzen, wenn wir nicht auch genügend miese durchlitten hätten", findet Oliver Kalkofe, wie er im Vorwort erklärt.
Die "Murksmovies" werden von von Kalkofe ausgewählt
Außerdem lehrten die ausgewählten Thriller, Horror- und Katastrophenfilme etwas über das Scheitern: "Mal lag es am Mangel an Budget, mal fehlten ein vernünftiges Drehbuch, ein talentierter Regisseur oder Produzent, fähige Schauspieler oder – wahrscheinlich meistens – kam einfach alles zusammen", erklärt Kalkofe die Gemeinsamkeiten.
Die Filmauswahl für "Schlefaz", das erklärt der Grünwalder Sender Tele 5 auf Nachfrage, werde höchstpersönlich von Kalkofe "in langen Film-Sichtungs-Nächten" übernommen. Auch Fan-Tipps zu besonders schlechten Filmen werden aufgegriffen. Das Repertoire ist quasi unerschöpflich, denn "die Filmwirtschaft produziert deutlich mehr schlechte als gute Filme", so Tele 5.
Schlechte Filme: Gegenpol zur Dauerberieselung?
Dabei geht es bei "Schlefaz" nicht um plumpe Lustigmacherei – zumindest im Kern. Denn Rütten stellt klar: Die Filme, "Murksmovies", wie er die Streifen beinahe liebevoll im Vorwort nennt, die sie zeigen, seien "in aller Regel und in aller Unschuld noch mit ganz viel Herzblut und Hingabe entstanden".
Somit sehen die Komiker ihre Sendung, die seit mittlerweile sechs Jahren zu sehen ist, als Gegenpol zur Dauerberieselung durch schlechtes Fernsehprogramm oder Bingewatching auf Onlinevideoportalen. "Denn das ist der entscheidende Vorteil von schlechten Filmen gegenüber schlechtem Fernsehen: Sie haben immer einen Anfang und hören verlässlich nach rund 80 Minuten auf", schreibt Rütten.

Buch zu den "100 schlechtesten Filmen aller Zeiten"
Zum 100. Jubiläum der Show ist nun das Sammelwerk mit den "einhundert besten cineastischen Totalausfällen der Filmgeschichte" als Buch im Riva-Verlag erschienen. Kalkofe und Rütten kommentieren darin jeden der Streifen, geben eine Inhaltszusammenfassung und liefern interessante Filmfakten.
Wussten Sie beispielsweise, dass es schon 1990 eine Verfilmung der "Captain America"-Comics gab, lange bevor die Marvel- Studios durchstarteten?
Oliver Kalkofe, Peter Rütten: "Die 100 schlechtesten Filme aller Zeiten – Das große Schlefaz-Buch" ist erschienen bei riva (208 Seiten, 19,99 €).
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