Schlägerei: Verfahren gegen einen Angeklagten eingestellt
Passau (dpa/lby) - Im Prozess um eine tödliche Schlägerei in Passau, bei der im Frühjahr ein 15-Jähriger starb, hat das Gericht das Verfahren gegen einen der sechs Angeklagten eingestellt. Der 22-jährige Pole hatte sich unter anderem wegen Körperverletzung mit Todesfolge verantworten müssen, wie eine Sprecherin des Landgerichts Passau am Freitag sagte. Zeugen hätten im Prozess bestätigt, dass der Mann in der Auseinandersetzung nicht selbst zugeschlagen hatte. Er habe aber auch nichts getan, um diese zu unterbinden. Zuvor hatte die "Passauer Neue Presse" berichtet.
Den Ermittlungen zufolge hatte sich der 15 Jahre alte Maurice K. im April mit einem der Angeklagten zu einer körperlichen Auseinandersetzung nach dem Motto "1 gegen 1" verabredet. Laut Anklage mischten sich Umstehende in den Streit ein, die Situation eskalierte. Maurice wurde so schwer verletzt, dass er an seinem Blut erstickte.
Fünf deutsche Jugendliche und Männer im Alter zwischen 15 und 25 Jahren müssen sich jetzt noch für den Tod des Schülers verantworten. Die Staatsanwaltschaft legt vier Angeklagten unter anderem Körperverletzung mit Todesfolge und einem fünften Beihilfe zur Last.
Der 22-jährige Pole ist nach Angaben der Gerichtssprecherin in einem anderen Verfahren vor dem Amtsgericht schon rechtskräftig zu einer Freiheitsstrafe verurteilt worden. Weil die schon so gewichtig sei, sei das aktuelle Verfahren um Maurice K. gegen ihn eingestellt worden.
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